Auf Die Ring Chroniken von Erin Lenaris war ich sehr gespannt, da der Klappentext doch sehr vielversprechend klingt. Und da ich gerade wieder vermehrt Dystopien lese, konnte ich es mir nicht entgehen lassen.
Das Buch habe ich auch recht schnell gelesen, denn Erin Lenaris schreibt sehr leicht und
einfach, so dass man förmlich durch die Seiten fliegen kann. Und auch die Spannungsmomente kommen…mehrAuf Die Ring Chroniken von Erin Lenaris war ich sehr gespannt, da der Klappentext doch sehr vielversprechend klingt. Und da ich gerade wieder vermehrt Dystopien lese, konnte ich es mir nicht entgehen lassen.
Das Buch habe ich auch recht schnell gelesen, denn Erin Lenaris schreibt sehr leicht und einfach, so dass man förmlich durch die Seiten fliegen kann. Und auch die Spannungsmomente kommen nicht zu kurz, vor allem das letzte Drittel ist richtig rasant.
Das Zukunftsszenario, das die Autorin geschaffen hat, finde ich gar nicht so realitätsfremd, deswegen hat mir das richtig gut gefallen. Die große Wasserknappheit treibt die Menschen im Jahre 2022 in den Untergrund, wo ganze Siedlungen entstanden sind. Ganze Länder sind komplett ausgetrocknet und der Wasservorrat versiegt. Natürlich nicht in der Hauptstadt Polaris mit seinem Senator Sark, der das bestmöglichste für seine Bewohner unternimmt um ein erträgliches Leben zu gestalten.
Durch sein Adoptenprogramm gibt er Jugendlichen ab 16 Jahren aus den Rauringbezirken (wasserlose Untergrundsiedlungen) die Chance auf ein luxuriöses Leben, wenn sie die Prüfungen bestehen und in seinen Kraftwerken arbeiten um den Energiehaushalt durch Erdbohrungen aufrecht zu erhalten. Emony und ihr bester Freund Felix treten die praktische Prüfung in Polaris an und decken Erstaunliches auf. Ein Wettkampf auf Leben und Tod beginnt….
Und es hätte wirklich so schön sein können, auch wenn diese Dystopie klar nach dem Schema dieser Jugendbücher läuft und auch keine großen Überraschungen aufkommen lässt. Wenn die Geschichte gut gestaltet ist, stört mich das aber nicht, ich liebe ja diese Art Geschichten. Und die Geschichte selbst konnte mich auch mitreißen.
Allerdings habe ich in Die Ring Chroniken ein ganz großes Manko: die Charaktere. Ich habe nicht zu einem einzigen einen richtigen Zugang gefunden, was mich die Geschichte leider nicht richtig erleben ließ. Und ich muss das sogar noch toppen: Emony und Felix waren für mich sehr nervenaufreibend. Sehr.
Emony verkörpert alle Klischee-Eigenschaften, die ich einfach nicht mehr lesen mag. Immer dieses sofort verlieben, dieses Hinterherhecheln und dieses maßlos übertriebene fehlende Selbstbewusstsein. Ich meine, ich liebe Protas, die nicht perfekt sind. Mit Ecken und Kanten, aber muss man sein Licht immer unter den Scheffel stellen und muss sich das ganze Denken nur noch um einen Mann drehen. Ich finde sowas einfach nur störend, auch wenn die Zielgruppe dies sicherlich noch gefällt. Vielleicht. Mir war es zu viel und ich konnte mit Emony gar nichts anfangen. Hier eingeschlossen ist damit auch die Liebesgeschichte, die mich nicht packen konnte. Mir fehlte das Prickeln, die Gefühle, das Gekappel. Ich hätte sie nicht gebraucht, aber sie ist jetzt auch nicht so störend, dass ich das Buch weglegen wollte. Allerdings bin ich guter Dinge, dass wir das Schlimmste jetzt hinter uns haben und sie im nächsten Band erträglicher wird. Und ihre Gabe, Lügen zu erkennen, ist echt interessant.
Getoppt hat das eigentlich nur Felix, der für mich ein trotziges Kleinkind mit Hyperaktivität verkörpert. Ich habe ihn irgendwann ignoriert.
Das waren aber auch schon die zwei größten Störfaktoren für mich, die anderen Charaktere sind wirklich gut durchdacht und sympathisch, auch wenn der letzte Funke noch nicht übergesprungen ist.
Der Verlauf der Geschichte hat mir persönlich dafür richtig gut gefallen, auch wenn hier etliche Klischees bedient werden und das Ganze etwas vorhersehbar machen. Dennoch erzählt Erin Lenaris die Geschichte humorvoll und spannend, so dass man sich durchaus schöne Lesestunden machen kann. Das Rad wird hier sicherlich nicht neu erfunden, aber dennoch bietet die Geschichte alles was mich zufriedenstellt. Wenn auch mit ausbaufähigen Schwächen.