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Der wegen seiner Freizügigkeit in erotischen Schilderungen umstrittene Autor gibt hier mit glänzender Erzählkunst die Beichte einer römischen Straßendirne. Adriana ist 'Manon Lescaut' und 'Nana' verwandt; sie erzählt die Geschichte ihrer Beziehung zu drei Männern: einem Geheimpolizisten, einem Mörder und einem Studenten.
Mit dem Erscheinen seines Romans "Die Römerin" 1947 begründete Alberto Moravia (1907 - 1990) seinen internationalen Ruhm. Die unvergessliche Verfilmung mit Gina Lollobrigida und die moralische Entrüstung der katholischen Kirche, die das Buch jahrelang auf den Index setzte,
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Produktbeschreibung
Der wegen seiner Freizügigkeit in erotischen Schilderungen umstrittene Autor gibt hier mit glänzender Erzählkunst die Beichte einer römischen Straßendirne. Adriana ist 'Manon Lescaut' und 'Nana' verwandt; sie erzählt die Geschichte ihrer Beziehung zu drei Männern: einem Geheimpolizisten, einem Mörder und einem Studenten.
Mit dem Erscheinen seines Romans "Die Römerin" 1947 begründete Alberto Moravia (1907 - 1990) seinen internationalen Ruhm. Die unvergessliche Verfilmung mit Gina Lollobrigida und die moralische Entrüstung der katholischen Kirche, die das Buch jahrelang auf den Index setzte, taten ein Übriges, um die Geschichte um die schöne Römerin Adriana zum Kultbuch zu machen. Adriana, die in den 20er Jahren in Rom in einfachsten Verhältnissen aufwächst, ist so schön, dass ihre Mutter Kapital daraus schlägt. Erst verkauft sie ihre Tochter als Aktmodell, dann drängt sie sie in die Prostitution. Doch Adriana bewahrt sich ihre Würde und Menschlichkeit. Sie liebt und hält ihre Liebe in Ehren. Ihre wirklich große Chance auf ein anderes Leben ist der Student und Antifaschist Giacomo, doch der ist im bigotten, erzkatholischen und doch so unmoralischen Italien ihrer Zeit unerreichbar für sie.
Autorenporträt
Alberto Moravia (1907-90), als Sohn einer wohlhabenden Familie in Rom geboren, begann nach schwerer Krankheit 1925 zu schreiben. Bereits sein Erstlingsroman 'Die Gleichgültigen' fand viel Beachtung. Wenige Jahre später erhielt er Schreibverbot. Nach 1944 eine der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten Italiens.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.09.2010

Strumpfgeschäfte,
Kinoplakate
„Die Römerin“
von Alberto Moravia
Einmal geht in diesem Roman die schöne Adriana allein in der Morgensonne durch eine Platanenallee in Rom. Sie ist nicht ganz allein. Sie hat ihren Autor bei sich. Der hat ziemlich viel vor: Er will die berühmteste Stadt der Alten Welt und das älteste Gewerbe der Welt miteinander verkuppeln. Er will den Künstlern der Stadt ein Aktmodell entführen. Er will von der Hauptstadt des italienischen Faschismus so erzählen, dass darin die Ordnungskräfte, nicht aber die Prostituierten amoralisch wirken. Er will der Regierung die Untergrundopposition auf den Hals hetzen. Er will, wenn er Bettszenen schildert, keine Rücksicht auf die katholische Kirche nehmen. Und er will, dass seine Leser die schöne Adriana, obwohl sie auf den Strich geht, nicht verurteilen. Sondern ins Herz schließen.
Aber das alles vergisst Alberto Moravia an diesem Morgen und ist plötzlich nur noch der Römer, der seine Stadt liebt: die nassen Ränder um die bereits trockenen Steinplatten der Straße, Farbtöne auf den Rinden der Platanen, die feuchten Flecken auf den Häuserfassaden. Als „Die Römerin“ 1947 erschien, wurde er der erste große Erfolg seines Autors. Als er 1954 mit Gina Lollobrigida verfilmt wurde, hatte die Ich-Erzählerin, deren Sätze Moravia wie Augenaufschläge geformt hatte, eine Idealbesetzung gefunden.
Im Rückblick aber treten, wie in alten Filmen, die Schauplätze des Geschehens in den Vordergrund, und der Roman wird zur Erinnerung an ein Rom, in dem der Blick auf die Schaufenster von Strumpfgeschäften fällt, an eine Stadt, in der die Kinoplakate den Posauen blasenden Engeln auf Barockfassaden zublinzeln und unweit der Kirche der Lift durch ein weiß gestrichenes modernes Wohnhaus auf eine Wohnung zugleitet, in der eine große Glaswand den Blick auf den blauen Himmel freigibt.  
LOTHAR MÜLLER
Alberto Moravia.
Foto: C. Vaterra, SZ-Photo
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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