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Die römischen Amphoren im Umland von Mainz - Ehmig, Ulrike
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In diesem Band werden zum ersten Mal die Amphoren eines Siedlungszentrums auf breiter Materialbasis mit seinem Umland verglichen. Im Mittelpunkt stehen Fragen zu mediterranen Warenimporten, lokalen Produkten und den Ernährungsgewohnheiten der unterschiedlichen Konusmenten in den untersuchten Civitas-Hauptorten, Militärlagern und Landgütern. Neben methodischen Überlegungen werden zahlreiche wichtige Fundbestände systematisch erschlossen und wirtschaftsarchäologisch ausgewertet. Dabei revidiert die Arbeit eine Reihe überkommender Ansätze und zeigt neue Perspektiven in der Deutung römischer…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Band werden zum ersten Mal die Amphoren eines Siedlungszentrums auf breiter Materialbasis mit seinem Umland verglichen. Im Mittelpunkt stehen Fragen zu mediterranen Warenimporten, lokalen Produkten und den Ernährungsgewohnheiten der unterschiedlichen Konusmenten in den untersuchten Civitas-Hauptorten, Militärlagern und Landgütern. Neben methodischen Überlegungen werden zahlreiche wichtige Fundbestände systematisch erschlossen und wirtschaftsarchäologisch ausgewertet. Dabei revidiert die Arbeit eine Reihe überkommender Ansätze und zeigt neue Perspektiven in der Deutung römischer Amphoren auf.
Anschließend an die Untersuchung zu den römischen Amphoren aus Mogontiacum / Mainz (Frankfurter Archäologische Schriften 4) wurden in einer dreijährigen Studie 9.000 Amphoren ausgewählter Fundorte im Umland der Provinzhauptstadt und des Legionslagers ausgewertet. Zum ersten Mal können damit wirtschaftsarchäologische Fragen innerhalb eines größeren Raumes mit wichtigen Siedlungen unterschiedlichen Charakters behandelt werden. Neben den Hauptorten der zivilen Gebietskörperschaften sind dies Kastelle und Kastellvici sowie einige ländliche Villen. Im Vergleich der Funde lässt sich ein vielgestaltiges Bild davon gewinnen, welche Waren in welchen Mengen aus dem Mittelmeergebiet importiert worden waren, und welche Bedeutung lokalen Produkten beizumessen ist. Wie keine zweite Materialgruppe vermitteln die Amphoren so eine Vorstellung, wie sich die Menschen in den ersten drei bis vier Jahrhunderten n. Chr. in der Region ernährt haben.
Mediterrane Öle, Oliven, Weine und Fischsaucen gelangten in alle untersuchten Fundorte, Unterschiede zeichnen sich allerdings in ihren Anteilen ab. Am augenfälligsten ist, dass in den Beständen rund um das Zentrum Mainz kaum Fischsaucen- und Olivenamphoren zu finden sind. Diese Beobachtung rückt die Frage nach andersartigen Speisesitten in Provinzhauptstadt und Legionslager einerseits und dessen ländlichem Umland andererseits in den Blick. Im Zuge der Studie wurden Töpfe vermutlich Mainzer Produktion entdeckt, die ihren Aufschriften zufolge dem Verkauf von Oliven in kleinen Mengen dienten. Sie widersprechen dem Gedanken, daß diese Produkte abseits des Zentrums nicht konsumiert wurden und korrigieren zugleich die Ansicht, dass das Fehlen von Amphoren notwendigerweise auch das Fehlen der in ihnen importierten Waren vor Ort bedeutet.
Ergänzend zu den Warenimporten gilt den in Obergermanien seit der Mitte des 2. Jahrhunderts stark vertretenen lokalen Amphoren besondere Aufmerksamkeit. Mit geochemischen Analysen können rund ein dutzend Produktionen im Mainzer Umland ausgemacht werden. Bemerkenswert ist die Zahl dieser Amphoren an solchen Orten, wo nur wenige importierte Weinamphoren gefunden wurden. Diese und weitere Beobachtungen erlauben Rückschlüsse auf einen entsprechenden Inhalt der Amphoren.
Korrekturen und Präzisierungen bisheriger Arbeiten bringt auch die erneute Diskussion der gestempelten südspanischen Ölamphoren. Sie schließt argumentativ an die Auswertung der gestempelten Amphoren aus Mainz an.
Drei Beiträge naturwissenschaftlicher Kollegen runden die Studie ab: Prof. Dr. Klaus Ruthenberg bespricht die Überreste von 30 Verpichungenresten, Dr. Karin Kraus analysierte die Kalkfüllungen in einer Reihe von Amphoren aus Mainz und dem Mainzer Umland. Dr. Gerwulf Schneider und Dr. Malgorzata Daszkiewicz haben Dünnschliffe und Nachbrennversuche an den lokal produzierten Amphoren durchgeführt.

Interessenten: Archäologen, Wirtschaftshistoriker
Rezensionen
"Nach den verdienstvollen Arbeiten von E. Schallmayer und vor allem von J. Remesal Rodríguez zu Amphorenfunden im nördlichen Obergermanien seit den 80er-Jahres des vergangenen Jahrhunderts wird durch die Publikation von U. Ehmiog die Erforschung der Transportbehältnisse in dieser Region fortgesetzt und durch ihre Ergebnisse außerordentlich bereichert. (...) Es handelt sich um eine solide und fleißige Arbeit, die der Amphorenforschung in der "Germania superior" neuen Auftrieb gibt."

Norbert Hanel

In: Germania. 87 (2009). 2. Halbband. S. 634-637.

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"Die Studien zu den römischen Amphoren aus Mainz und dessen Umland erschliessen das wirtschaftsarchäologische Potential dieser Materialgruppe für einen grösseren Siedlungsraum. In diesem Zusammenhang ist es gelungen, Vorstellungen zu revidieren und neue Perspektiven aufzuzeigen."

In: helvetia archaeologica. 41 (2010) 161.

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"Overall, the volume is a useful collection of amphorae from the Mayence hinterland."

Pedro Paulo A. Funari

In: Bonner Jahrbücher. 207 (2007). S. 435-436.