Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wäre das Wachstum des Christentums durch eine tödliche Krankheit aufgehalten worden, wäre die Welt mithraisch geworden." Diese "populäre Konkurrenzthese" des renommierten Leben-Jesu Forschers Ernest Renan spiegelt in groben Zügen die Kontroverse über den Stellenwert des Mithraskultes im Rahmen der Entwicklung des Christentums wider. Wenngleich man sich aus heutiger Perspektive nahezu einig ist, dass die Entstehung eines mithraischen Abendlandes keine Chance hatte, so bleibt die Frage nach den Beziehungen zwischen den Mithrasmysterien und dem Christentum immer noch aktuell und strittig. In diesem Kontext spielen insbesondere solche Überlegungen eine zentrale Rolle, welche die römischen Mithrasmysterien als Wegbereiter des Christentums bzw. als eine Parallelerscheinung zum Christentum deuten. Darüber hinausrezipieren einige Anthroposophen die populärwissenschaftliche "Christologie" ihres Mentors Rudolf Steiner, wonach Christus der wahre Mithras sei, und versuchen somit, eine direkte Traditionslinie zwischen dem heidnischen Gott "Mithras" und Jesus Christus herzustellen.Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll deshalb der Frage nachgegangen werden, ob, und gegebenenfalls in welchem Umfang, Verbindungslinien, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten zwischen dem Christentum und den römischen Mithrasmysterien aufgezeigt werden können. Diese Vorgehensweise setzt ein tiefergreifendes Verständnis der römischen Mithrasmysterien voraus, weshalb der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Erarbeitung eines soliden Kenntnisstandes über diese Mysterienreligion liegt, der für einen sinnvollen Vergleich unverzichtbar ist.
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