Die strukturelle Krise der Vollbeschäftigungsgesellschaft nimmt dem Verständnis der Arbeit als zentralem Moment der Lebensplanung und als selbstverständlichem Grundwert der Gesellschaft die überkommene Selbstverständlichkeit. Diesen ebenso offensichtlichen wie einschneidenden Befund hat die geisteswissenschaftliche Klasse der BBAW zum Anlaß genommen, in einer Reihe von Vorträgen das Konzept der Arbeit und ihre Rolle in verschiedenen Kulturen und wechselnden historischen Perioden zum Thema zu machen, um veränderte Perspektiven für die gegenwärtige Situation zu gewinnen. Diskutiert werden nicht nur die in bezug auf die Rolle der Arbeit unerwartet unterschiedlichen Wertsysteme der europäischen Entwicklung von der Antike bis zur Neuzeit, sondern auch mehrere durch eigene religiös-kulturelle Wertsysteme geprägte Traditionen. Neben Grundlinien der jüdischen und der islamischen Kultur werden etwa die Bedingungen im klassischen und modernen China und in afrikanischen Kulturen thematisiert. Auch ohne die Illusion, aus solchen Vergleichen Maximen für die Lösung von Problemen der (post-)modernen Industriegesellschaften gewinnen zu können, sind die Divergenzen möglicher Lebensformen und Wertsysteme aufschlußreich, oft überraschend und insofern vielleicht doch hilfreich.
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