Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 steht die IFRS Bilanzierung mit dem Konzept der Fair-Value-Bewertung immer wieder im Zentrum angeregter Diskussionen. Durch die mit den IFRS verbundene Fair Value Bewertung kommt es zu großen Schwankungen bei der Darstellung der wirtschaftlichen Lage von Unternehmen in Krisen- bzw. Aufschwungphasen. Die in diesem Rahmen auftretenden prozyklischen Effekte sind einer der Hauptkritikpunkte am aktuell gültigen IFRS-System. Im Rahmen dieses Buches werden sowohl für die Darstellung der Rechnungslegung als auch der Bankenregulierung Vergleiche zwischen nationalen und internationalen Vorschriften vorgenommen. Dabei wird für die Rechnungslegung das osterreichische UGB und für die Bankenregulierung ebenfalls das osterreichische Aufsichtssystem zum Vergleich herangezogen. Vor allem bei der Analyse der Rechnungslegungsvorschriften zeigen sich durch die unterschiedlichen Zielsetzungen des nationalen und internationalen Ansatzes große Differenzen. Die Analyse der neuen Regelungen des IASB ist auf Jahresabschlüsse von Banken spezifiziert, da diese mit der Herbeiführung der Finanzkrise nicht nur den Startschuss für die Uberarbeitung der bilanziellen Behandlung von Finanzinstrumenten gegeben haben, sondern auch Hauptadressaten der neuen Standards bzw. Standardentwürfe sind.