Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, welchen Einfluss das Orakel von Delphi in der Gründungsgeschichte hatte und wie stark die Rolle hierbei bewertet werden kann. Es liegen für die Verhältnisse der Epoche vergleichsweise ausführliche Berichte der antiken Autoren Herodot und Pindar vor, die die Ereignisse der Gründung von Kyrene zusammenfassend darstellen und die Befragung des Orakels beinhalten. Trotzdem bleibt zu betonen, dass auch hier die Gesamtquellenlage begrenzt ist und nicht viele Zeugnisse vorhanden sind. Für die vorliegende Arbeit werden insbesondere die beiden Erzählstränge zur Gründung der Apoike aus den Perspektiven der kyrenischen und theraischen Bürger in Herodots Historien herangezogen. In den neun Büchern werden Ereignisse zwischen circa 700 und 479 v. Chr. beschrieben und sind das einzig erhaltene Werk des griechischen Autoren Herodot. Zusätzlich wird die erhaltene Inschrift Eid der Siedler aus Kyrene und Inhalte aus Pindars Überlieferungen ergänzend beschrieben. In der Fachliteratur wurde der Einfluss von göttlichen Orakeln auf Kolonisationsbewegungen bereits eingängig diskutiert. Jedoch lohnt es sich aufgrund der variablen Standpunkte der Forscher, die Historikermeinungen auf ein eng gefasstes Beispiel wie in der vorliegenden Arbeit erneut anzuwenden und zu diskutieren. Ein sehr ausführliches Werk hierzu hat Theresa Miller im Jahr 1997 veröffentlicht und wird wie auch andere fachliterarische Werke in dieser Arbeit herangezogen, um die Forschungsfrage nach der Rolle des delphischen Orakels bei der Gründung Kyrenes zu erläutern und zu bewerten.In den Geschichtsbüchern wird die Zeit zwischen 750 und 500 v. Chr. als Zeit der Großen griechischen Kolonisation betitelt. Innerhalb dieser Zeitspanne kam es zu vielfältigen Wanderungsbewegungen im Mittel- und Schwarzmeerraum, in denen die Griechen zahlreiche neue Kolonien gründeten. In der Zeit der großen Kolonisation soll es ein fester Ritus gewesen sein, göttliche Legitimierung für die Kolonisationsvorhaben bei Orakeln einzuholen. Das Orakel von Delphi gehört hierbei zu den bekanntesten Weisungsstätten der Antike. Auch hier wurden laut der vorliegenden literarischen Quellen Weisungen zur Gründung einer Kolonie im Norden Afrikas gegeben. Hierbei handelt es sich um die Gründung von Kyrene circa im Jahr 630 v. Chr. Die archäologische Stätte von Kyrene in Libyen zählt heute zu den bedeuteten Weltkulturerbstätten der Welt.
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