In Iran gibt es über elf Millionen Webnutzer, über 64.000 Weblogs alleine in Farsi, 23 von 40 Tageszeitungen aus der Hauptstadt Teheran haben einen Webauftritt und rund 480.000 User haben sich nach den Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 an den Diskussionen über Twitter beteiligt. All diese Fakten geben Anlass dazu, die Rolle des Web in Iran zu untersuchen und eine Antwort auf die Frage zu finden, ob dieses Potenziale für die Kommunikationsfreiheit in einem Staat bietet, in dem die Medien staatlicher Zensur unterliegen. Denn die iranische Bevölkerung hat eine Freiheitsbewegung gegen die Unterdrückung durch die Islamische Republik in Gang gesetzt. Das Web ist dabei für die Bürger zu einem neuen Instrument der Kommunikation geworden: Hier finden sie eine Begegnungsstätte, einen Zufluchtsort, eine Plattform für Protest, Diskussion und Kritik. Dieses Buch befasst sich mit der Thematik, beschäftigt sich mit eingängiger Literatur, vorhandenen Studien und zieht ein Interview mit einem iranischen Online-Aktivisten, sowie Rechercheergebnisse von beispielhaft untersuchten Websites zur Analyse heran.