Sind Menschen, die jahrzehntelang im sozialistischen System gelebt haben tatsächlich "anders" als Menschen, die in marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaften gelebt haben? Diese Frage wird von vielen Praktikern und Journalisten oft aufeinem recht impressionistischen Niveau bejaht - zu recht? Halten diese vorurteilsähnlichen Hypothesen einerwissenschaftlichen, empirischen Überprüfung stand? In seiner umfangreichen und sorgfältigen Studie rekurriert der Autor auf die aktuelle wirtschaftspsychologische Theorie. Doch macht er an diese Stelle nicht halt, er versucht auch Konsequenzen für das Handeln von Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft zu ziehen. Angesichts der Tatsache, dass "Human Capital" immer stärker als zentraler Produktionsfaktor erkannt wird, sind seine Hinweise womöglich auch geeignet, bei der Umsetzung von Investitionen in Transformationsländern stärker auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Menschen eingehen zu können. Wohl auch aufgrund der Tatsache, dass der Autor in der Kreditanstalt für Wiederaufbau für die Umsetzung des Beratungsprogramms der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation zuständig ist, verliert er niemals den Blick für die Realität und das ökonomisch Machbare.