Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,7, Universität Bielefeld (Fakultät für Soziologie), Veranstaltung: Globale Wissenspolitik, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Aktuelle öffentliche Debatten moderner Gesellschaften in Politik, Wirtschaft, und Philosophie verweisen immer wieder auf bekannte soziale Phänomene: Politik- bzw. Parteienverdrossenheit, gebrochene Wahlversprechen, staatliche Immobilität und Problemlösungsunfähigkeit im Zeitalter der Globalisierung . Als Lösungen werden oft mehr Ehrlichkeit von Politikern, die Entkrustung des Parteienstaates, sowie Kompetenzverschiebungen und Ausschussbildungen im institutionellen Gefüge politischer Systeme gefordert.
Die Gemeinsamkeit fast aller dieser Forderungen besteht darin, dass sie sich hauptsächlich am Selbstverständnis des jeweiligen politischen Systems orientieren, also grundlegende politische Strukturen, Prozesse, undInhalte kaum in Frage stellen, wenngleich genau jene als Hauptursache für die genannten Probleme identifiziert werden können. Neben dieser Kommunikationsschwelle scheint es allerdings auch einen Bildungsrückstand und/oder ein Unverständnis in Politik und Öffentlichkeit darüber zu geben, was die Sozialwissenschaften bereits seit vielen Jahren als (Teil der) Ursache für die zuvor skizzierten Probleme ausmacht: Den Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft.
In den westlichen Demokratien der OECD vollzieht sich eine sozioökonomische Wandlung, die prinzipielles und vor allem politisches Umdenken erfordert. Spezifisches Fachwissen, in erster Linie auf wissenschaftlicher Basis, diffundiert zunehmend in alle gesellschaftlichen Teilbereiche und löst den Materialismus des Industriezeitalters als Berufsgrundlage ab. Die Wissensgesellschaft muss zudem mit nie da gewesenen Risiken und Ungewissheiten von existenzieller Natur fertig werden, die, entgegen einiger Annahmen, durch die fortlaufende Akkumulation von Wissen und die Detailreformierung politischer Systeme nicht einfach ausgeräumt werden können. Wenn die betreffenden politischen Systeme ihre Steuerungsfähigkeit und Responsivität unter diesen veränderten Umständen unter Beweis stellen müssen, ihre Institutionen und Mechanismen aber im Kern denen der Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts entsprechen, dann ergeben sich grundlegende Missverhältnisse.
Folglich stellt sich die Frage: Welche Rolle sollte Politik unter den veränderten Umständen der Wissensgesellschaft einnehmen, um an Problemlösungsfähigkeit und Legitimität zu gewinnen und wie ließe sich diese Rolle verwirklichen?
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Die Gemeinsamkeit fast aller dieser Forderungen besteht darin, dass sie sich hauptsächlich am Selbstverständnis des jeweiligen politischen Systems orientieren, also grundlegende politische Strukturen, Prozesse, undInhalte kaum in Frage stellen, wenngleich genau jene als Hauptursache für die genannten Probleme identifiziert werden können. Neben dieser Kommunikationsschwelle scheint es allerdings auch einen Bildungsrückstand und/oder ein Unverständnis in Politik und Öffentlichkeit darüber zu geben, was die Sozialwissenschaften bereits seit vielen Jahren als (Teil der) Ursache für die zuvor skizzierten Probleme ausmacht: Den Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft.
In den westlichen Demokratien der OECD vollzieht sich eine sozioökonomische Wandlung, die prinzipielles und vor allem politisches Umdenken erfordert. Spezifisches Fachwissen, in erster Linie auf wissenschaftlicher Basis, diffundiert zunehmend in alle gesellschaftlichen Teilbereiche und löst den Materialismus des Industriezeitalters als Berufsgrundlage ab. Die Wissensgesellschaft muss zudem mit nie da gewesenen Risiken und Ungewissheiten von existenzieller Natur fertig werden, die, entgegen einiger Annahmen, durch die fortlaufende Akkumulation von Wissen und die Detailreformierung politischer Systeme nicht einfach ausgeräumt werden können. Wenn die betreffenden politischen Systeme ihre Steuerungsfähigkeit und Responsivität unter diesen veränderten Umständen unter Beweis stellen müssen, ihre Institutionen und Mechanismen aber im Kern denen der Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts entsprechen, dann ergeben sich grundlegende Missverhältnisse.
Folglich stellt sich die Frage: Welche Rolle sollte Politik unter den veränderten Umständen der Wissensgesellschaft einnehmen, um an Problemlösungsfähigkeit und Legitimität zu gewinnen und wie ließe sich diese Rolle verwirklichen?
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