Sowohl im wissenschaftlichen wie auch politisch-praktischen Diskurs gilt Zivilgesellschaft als wesentliches Element stabiler demokratischer Ordnungen, aber auch als unerlässlich im Prozess der Demokratisierung. Darauf aufbauend wird für etablierte Demokratien die Funktionalität der Zivilgesellschaft vor allem in der Herstellung politischer Öffentlichkeit und der Förderung deliberative Politik (öffentliche Diskurse, öffentliche Beratung, die Teilhabe der Bürger an öffentlicher Kommunikation und das Zusammenwirken von Deliberation und Entscheidungsprozess) gesehen. Die aktive Zivilgesellschaft wird als "watchdog" der Demokratie betrachtet, als Schutz vor Re-Autorisierungstendenzen. Die Fallstudie untersucht Potenziale und Schwächen zivilgesellschaftlicher Akteure vor und nach dem Krieg bei der Bearbeitung des Konfliktes Kosovos. Auf diese Funktion ist ein Teil der externen Demokratieförderung ausgerichtet, welcher besonders die Stärkung der Mobilisierungs-, Koordinierungs- und Organisationsfähigkeit zivilgesellschaftlicher Akteure fokussiert.