Noch im 16. Jahrhundert weithin unwirtlicher Lebensraum von Völkern bäuerlicher Provenienz, machten die Romanows aus Russland binnen vier Jahrhunderten eine Weltmacht, die - hätte sie über Kolonialbesitz verfügt - dem der Römer und Briten nahe gekommen wäre. Jeder Zar und jede Zarin trug dazu mit eigenen Gaben bei: Michail besaß Weitblick und einigendes Talent, Peter I war ein Visionär, der auch umsetzen konnte, Katharina die Große war eine Strategin par excellence, Alexander I ein begnadeter Politiker. Allen gemein war die Befähigung, die Vorzüge anderer Staatsmänner und Völker erkennen und fremde Handlungsweisen klug adaptieren zu können. Diese Tugenden werden dem modernen Leser mit der Erfolgsgeschichte der Romanows in Text und Bild vor Augen geführt. Dabei werden die Schatten ihre Herrschaft keinesfalls verschwiegen. Im russischen historischen Gedächtnis bleiben die Romanows verankert als Symbol für den Schulterschluss zwischen Volk und Herrscher und für den Aufstieg Russlands zur Großmacht.