Wesentlichen darin, ihrem Mann alle Alltagssorgen abzunehmen, damit er sich voll und ganz dem Schreiben widmen kann. Sie überwacht seine Garderobe, packt seine Koffer für die vielen Flugreisen, sorgt für seine Ernährung, hält lästige Verehrer fern (den weiblichen Fans hingegen widmet er sich selbst hingebungsvoll) und - wartet. Wartet, dass er gesund von seinen Überseeflügen heimkehrt, wartet, dass er nach ausgedehnten Zechtouren wieder nach Hause findet, wartet, dass er sie zu sich ruft, wenn es ihm gesundheitlich oder psychisch schlecht geht. Auf der einen Seite leidet sie unter den ständigen Umzügen, von Buenos Aires nach Paris, dann nach Südfrankreich, Casablanca, New York, auf der anderen Seite liebt sie es, ihrem Tonio neue Wohnungen einzurichten, in denen er schöpferisch tätig sein kann. Sie unternimmt mehrere Versuche, ihn zu verlassen, erliegt aber immer wieder seinem animalischen Charme. Und auch er kann ohne seine Consuelo, sein "kleines Mädchen" wie er sie nennt, nicht leben - nach jedem Ausbruchsversuch kehrt er wieder zu ihr zurück, sie ist sein Halt und seine Muse und wohl auch die Einzige, die bereit ist, dieses ruhelose und oft demütigende Leben mit ihm zu ertragen.
Der Autor des
Kleinen Prinzen in neuem Licht
Consuelos Erinnerungen lesen sich dank ihres frischen, impulsiven Erzählstils wie ein spannender Roman. Fotos und ein Vorwort von Alain Vircondelet runden den Band ab, der ein sehr kritisches, aber dennoch liebevolles Bild des kleinen Prinzen zeichnet, der seiner einzigen Rose oft unendlich weh getan hat. (Dr. Erika Weigele-Ismael)