Produktdetails
- Verlag: Lenos
- Originaltitel: La Main coupee
- Seitenzahl: 398
- Deutsch
- Abmessung: 200mm
- Gewicht: 448g
- ISBN-13: 9783857873270
- ISBN-10: 3857873272
- Artikelnr.: 10315612
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In seinem 1946 erschienen Gedichtband "La main coupee" (die abgeschnittene Hand) komme Cendrars, der im Ersten Weltkrieg als Frontsoldat eine Hand verlor, auf seine Kriegserlebnisse zurück, erklärt der Rezensent Volker Breidecker. Der Titel der deutschen Übersetzung, "Die rote Lilie", so Breidecker weiter, folge der Überschrift eines kleinen Abschnittes, in dem Cendrars "eine geheimnisvoll verschlüsselte Schilderung des Schicksals seiner Hand" liefere, die in ihrem Verschwinden so "surreal" und so "phantastisch" wie die "Wirklichkeit des Krieges" erscheine. Überhaupt sei der "Heldentod" in Cendrars Text abwesend, Parole sei hier das zynische "marschiere oder krepiere". Doch auch die Zeit sei gewissermaßen tot, und der "Cafard", der sehnsüchtige "Trübsinn", breche über die im "ewigem Warten, endlosem Nichtstun" und in der "erdrückender Langeweile" gefangenen Soldaten herein, die sich nur mit "Boche-Schießen" und "Lausbubenstreichen" über Wasser halten könnten. Und so sei dieser Band auch ein Buch der Freundschaft zwischen mürbe gewordenen "hysterisch empfindsamen" Männern, keinen Kriegshelden. Cendrars "Legionärslieder", so Breidecker, sind "volltönende Melodien", die "wie Sperrfeuer ins Literaturkontor" daherkommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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