Welch traurige Vorstellung mit einem unheilbaren Virus infiziert zu sein. Leider macht man sich viel zu wenig Gedanken über solche Dinge. HIV-positiv sind meistens die anderen armen Menschen, die unachtsam waren. Doch wenn es einen dann selbst betrifft, wird einem zunächst aller Boden unter den
Füßen weggerissen.
So ergeht es auch Max. Er kann es nicht fassen. Nicht nur, dass es einfach nicht…mehrWelch traurige Vorstellung mit einem unheilbaren Virus infiziert zu sein. Leider macht man sich viel zu wenig Gedanken über solche Dinge. HIV-positiv sind meistens die anderen armen Menschen, die unachtsam waren. Doch wenn es einen dann selbst betrifft, wird einem zunächst aller Boden unter den Füßen weggerissen.
So ergeht es auch Max. Er kann es nicht fassen. Nicht nur, dass es einfach nicht glauben kann, dieses Virus in sich zu tragen, wo man es ihm doch gar nicht ansieht. Nein. Was ist mit seiner Freundin? Ist ausgerechnet er dafür verantwortlich, sie auch damit angesteckt zu haben? Und was ist mit seinen Freunden? Hat er überhaupt noch Freunde? Wie soll er mit dieser Krankheit umgehen?
All diese traurigen Fragen stellen sich in "Die rote Schleife"
Obwohl diese Geschichte gerade mal 94 Seiten fasst, geht sie doch sehr unter die Haut. Das liegt zum einem an dem Thema, mit dem man sich meiner Meinung nach auf jeden Fall beschäftigt haben sollte. Zum anderen liegt das an dem Einfühlungsvermögen des Autors. Behutsam geht er auf die Thematik HIV ein und geht auf alle Fragen und Probleme ein, die sich in einer solchen Situation stellen. Wie fühlt es sich an, diese Diagnose zu bekommen? Was geht in einem vor, wenn man nur bei einer Routineuntersuchung ist und dabei dieses Ergebnis bekommt? Was wenn man immer vorsichtig war? Dieses Thema kann jeden von uns treffen und das wird einem in diesem Jugendbuch schmerzlich bewusst gemacht. Dabei wirkt die Erzählung gar nicht belehrend. Man wird ganz automatisch zum Nachdenken angeregt.
Positiv zu erwähnen ist es auch, dass die Ereignisse sehr realistisch geschildert sind. Die Gefühle und das Umfeld von Max scheinen überhaupt nicht aus der Luft gegriffen zu sein und man fühlt richtig mit dem Teenager mit.
Ich habe diese Geschichte innerhalb kürzester Zeit gelesen. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass dieses Buch nur so wenige Seiten fasst. Allerdings ist er Inhalt länger im Gedächnis geblieben. Dem Autor ist es wundervoll gelungen, mich zum Nachdenken zu animieren über ein sehr ernstes Thema. Meiner Meinung nach kann ich "Die rote Schleife" nur jedem ans Herz legen, egal wie jung oder alt der Leser ist.