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Kindheit in Karl-Marx-Stadt, konforme Jugend in der DDR, Zusammenbruch des Sozialismus - zuletzt: was von ihm übrig bleibt. Jan Kuhlbrodt erschreibt sich diese Rückkehr. Anhand von Büchern, die immer neu sortiert sein wollen, dem Blick ins Internet und aus dem Fenster entsteht ein Gedicht - eine Geschichte, die Geschichte, die immer auch unsere Geschichte ist. Geschrieben wird sie von Menschen, bewohnt von Tieren: Ausgestorben geglaubt kehren Wolf und Luchs zurück, während Waschbär und Nutria aus verlassenen Pelzfarmen entfliehen. Das Gedächtnis wird zu Schlieren, die Guppys in ihrem Aquarium…mehr

Produktbeschreibung
Kindheit in Karl-Marx-Stadt, konforme Jugend in der DDR, Zusammenbruch des Sozialismus - zuletzt: was von ihm übrig bleibt. Jan Kuhlbrodt erschreibt sich diese Rückkehr. Anhand von Büchern, die immer neu sortiert sein wollen, dem Blick ins Internet und aus dem Fenster entsteht ein Gedicht - eine Geschichte, die Geschichte, die immer auch unsere Geschichte ist. Geschrieben wird sie von Menschen, bewohnt von Tieren: Ausgestorben geglaubt kehren Wolf und Luchs zurück, während Waschbär und Nutria aus verlassenen Pelzfarmen entfliehen. Das Gedächtnis wird zu Schlieren, die Guppys in ihrem Aquarium an die Decke werfen: Es ist da, aber nicht ganz verstehbar. Ein Loch, durch das die Zeit rieselt, durch das Kosmonauten die Sphäre verlassen, zum Punkt, an dem die Gesetze der Geschichte brechen. "Die Rückkehr der Tiere" ist keine Nostalgie, es ist ein völlig neuer Blick auf die Nahtstellen der Geschichte, die Kuhlbrodt in seinen Artenkosmos einschreibt.
Autorenporträt
Jan Kuhlbrodt, wurde 1966 in Karl-Marx-Stadt (ehemalige DDR) geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung und der Militärzeit bei der NVA studierte er Politische Ökonomie an der Karl-Marx-Universtät Leipzig. Nach dem Zusammenbruch der DDR wechselte er an die Goethe-Universität Frankfurt, um dort Philosophie und Soziologie zu studieren. 1995 beendete er die Studien mit einem MA und arbeitete im Anschluss in einem Projekt mit straffällig gewordenen Jugendlichen. Von 1997 bis 2000 studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Anschließend folgten zahlreiche Veröffentlichungen und die Tätigkeit als Redakteur für EDIT und Ostragehege sowie Lehraufträge und Gastprofessuren. Er ist Mitherausgeber der Reihe Neue Lyrik im Verlag Poetenladen. Heute lebt er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber in Leipzig. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Im Verlagshaus Berlin erschienen zuletzt von ihm »Im Verborgenen. Gedichte von Konstantínos Kaváfis« (2016), »Kaiseralbum« (2015) und »Stötzers Lied« (2013).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Tobias Lehmkuhl hält Jan Kuhlbrodts Buch für das überraschendste zum Thema Wiedervereinigung in diesem Jahr. Wie der Autor darin eben nicht vom Aufbegehren berichtet, sondern vom Stasi-Opa und der eigenen NVA-Geschichte, findet Lehmkuhl ungewöhnlich. Auch die Anlage des Buches ohne Zentrum, als Sammlung von Prosasplittern, Eindrücken einer DDR-Kindheit und -Jugend, verbunden allenfalls durch das Tiermotiv (von den Guppys im Kinderaquarium bis zum Elefanten-gleichen Herumstapfen als Rekrut), scheint Lehmkuhl originell.

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