Henry Smart kehrt 1951 nach langjährigem Exil in den USA in seine Heimat Irland zurück. Der berühmte Hollywood-Regisseur John Ford will das Leben des einstigen IRA-Kämpfers verfilmen. Doch Henry, der nach einem Unfall ein Bein verloren hat, sagt ab. Fast vergessen, fängt er als Hausmeister in einer Schule bei Dublin an. Nachdem er dort bei einem Bombenattentat auch noch sein Holzbein verliert, wird Henry von der Unabhängigkeitsbewegung zum Helden erklärt. Und sein Kampf geht weiter, bis in unsere Tage. Roddy Doyle erzählt in seinem als Meisterwerk gefeierten Roman von einem Mann, der sich nie geschlagen gibt, und lässt auf unvergleichliche Weise die verworrene Geschichte Irlands lebendig werden.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2013Das Grüne da unten ist Irland
Roddy Doyle beendet mit dem Roman „Die Rückkehr des Henry Smart“ seine Trilogie um den Auftragskiller im Dienste der IRA –
und lässt ihn auf den amerikanischen Regisseur John Ford treffen
VON HANS-PETER KUNISCH
Es gehört einige dichterische Frechheit dazu, den Helden einer Trilogie hundertacht Jahre alt werden zu lassen, damit der letzte Band – in diesem Fall Roddy Doyles „The Dead Republic“ – in der Gegenwart endet. Trilogie-Held Henry Smart, einst Auftragskiller für die IRA, phantasiert in „Die Rückkehr des Henry Smart“, die im Original 2010 erschien, sogar von 2016, dem Hundert-Jahr-Jubiläum des Osteraufstands, und der Hoffnung auf die Wiedervereinigung beider irischer Staaten in diesem Jahr. Doch offensichtlich hat sich Bestsellerautor Doyle die Sache noch mal überlegt, und wir bleiben davon verschont.
Früh galt Doyle, der schon mit seinem Erstling „The Commitments“ einen Welterfolg landete, als authentischer Sachwalter rotzfrech-harter Dubliner Vorstädte und ihrer jugendlichen Antihelden, aber nach dem Abschluss der Barrytown-Trilogie kam eine zweite: Doyle wollte höher hinaus und tiefer hinein. Dafür schien Henry Smart, der den größten irischen Revolutionshelden, Michael Collins, noch persönlich kannte, genau der richtige zu sein. Es geht in Henrys Leben, das den roten Faden der Trilogie bildet, nicht mehr um die Dubliner Gegenwart, über die Doyle, der einst Lehrer in den Vorstädten war, gut Bescheid weiß. Henrys Schicksal wird stattdessen entlang der notorisch pathetischen, politischen Geschichte des ganzen kleinen Landes erzählt. Aber auch hier muss man sagen: Ein Auftragskiller als Hauptfigur ist gut gewählt. Denn so hat man beides drin: die Gewalt und den Zweifel daran. Denn was ist von einer Befreiungsbewegung zu halten, die Berufsmörder einsetzt?
Im ersten Trilogie-Band „Henry der Held“ ging Doyles Konzept auf. Der junge Smart, halb am Aufruhr und immer auch an Geld interessiert, bekam Dubliner Stallgeruch mit auf den Weg durch seinen gefährlichen Beruf. Doch schon im zweiten Band „Jazztime“ verließ Doyle, dessen Stärke kurze, präzise, auf Gegenwartsdiagnose zielende Storys sind, das Glück. Er machte Henry, der vor dem ungerechtfertigten Vorwurf des Verrats an der Revolution in die USA floh, zum allzu klassischen irischen Amerikaner. Mithilfe des großen Bruders Unterhaltungs- und Zeitgeschichte verpasste Doyle seinem Henry sogar eine Freundschaft mit Louis Armstrong.
Auch das kann man sicher hervorragend erzählen, wenn man über der Freude am Effekt nicht ab und zu das Schreiben vergisst. So geht es Roddy Doyle im abschließenden Band der Smart-Trilogie leider nicht selten. Dabei ist der Auftakt durchaus gelungen: „Es sah aus wie damals. Die Wolken rissen auf, das Meer war weg, unten war grünes Land. Eine dicke Wolke schob sich dazwischen – die Maschine flog direkt hinein. Es war plötzlich kälter. Als ich das nächste Mal hinsah, war das Grün unten wieder da: Irland.“ Nach neunundzwanzig Jahren Exil kehrt Henry 1951 zurück. Im selben Flugzeug wie John Ford, was diesmal kein Zufall ist: Smart ist bei Doyle das Vorbild für die Hauptfigur von „The Quiet Man“, der gerade gedreht werden soll.
Ein spannungsreiches Setting. Henry ist kein willfähriger Helfershelfer zum seichten Erfolg. Er gibt sich widerborstig, läuft Ford immer wieder davon. Dabei wird er schon in der Anfangsphase des Films gebraucht. Ford legt Wert auf historische Genauigkeit: Wie erhält man den Auftrag zu einem Mord? Wie sahen die Uniformen aus? Was war mit Mary Kate? Aber sofort stellt sich auch die Frage: Wie weit kann historische Genauigkeit gehen? Darf Henry neben Mary eine zweite Liebe haben? Muss er nicht so alleinseligmachend treu sein wie Maureen O’Hara? Schließlich, sagt Ford, drehe er, der Schwierigkeiten hatte, für den Film Geld aufzutreiben, für amerikanische Iren, für ihre Projektion eines Landes, für das sich zu kämpfen lohne.
Eine vielschichtige Ausgangslage, die sich Doyle leider verscherzt. Einerseits nimmt er es zu genau, andererseits überhaupt nicht. Was meint: Über Dutzende Seiten hinweg werden Probleme beim Drehen des Films gewälzt. Das ist ehrenwert, ein Blick hinter die Kulissen! Doch der bringt vor allem den ermüdenden Kleinkram zutage, von dem inzwischen im Zusammenhang mit Kino jeder gehört hat. Der Erkenntnisgewinn von Doyles Detailfreude ist hier also beschränkt.
Hätte er sich ähnliche Mühe mit seiner Sprache gemacht, wäre das sinnvoller gewesen. Das klingt hart, und: nein, Unterhaltungsliteratur, wie sie Doyle hier im Sinn hat, muss nicht unbedingt neue Metaphern erfinden und damit verwinkelte Sätze bilden, aber dieses Buch ist sprachlich doch zu nachlässig gestrickt. Die eintönig abgehackten Berichte vom Set werden durch eine Sprache der Liebe ergänzt, die keine ist. Als Henry die schöne Maureen sieht, ist er augenblicklich in sie verschossen, doch alles, was er Ford gegenüber zustande bringt, ist: „Sie ist umwerfend.“ Und als Henry mit Maureen redet, denkt er: „Es war nicht ihre Schönheit, allerdings die auch. Was sie so wunderschön und so vertraut machte, waren ihre Unabhängigkeit und die Kraft in ihrem Blick.“
Zum Fingertropfen kitschig. Henry ist ein einfacher Typ, aber die Dubliner Variante dieser Spezies hat zu viel Sprachwitz für solche Klischees. Wer sich folgenden Satz ansieht, merkt sofort den Unterschied: „Sie war über ihre erste Jugend hinaus und in jener zweiten, die kein definitives Ende hat. Sie mochte dreißig sein – jünger auf keinen Fall –, aber unter den jungen Burschen vom Land gab es keinen, der behauptet hätte, dass sie die besten Jahre hinter sich hatte.“ So hätte Roddy Doyle gerne geschrieben, voller Pathos, aber einfach, lakonisch, dennoch differenziert. Doch der Satz stammt, was Doyle durchaus kenntlich macht, aus der Vorlage für „The Quiet Man“, deren irischer Autor Maurice Walsh die Geschichte zum ersten Mal am 11. Februar 1933 in der amerikanischen Saturday Evening Post publizierte.
Interessant bleiben Doyles Ideen, die Gerüchten der Historiker folgen. Henry erfährt schließlich, dass seine Wut auf Ford, wegen der realitätsfern weichwäscherischen Präsentation des IRA-Kampfes, falsch war. Dass in „The Quiet Man“ das Blut der eigenen Geschichte fehlen musste, verdankte er seiner „eigenen“ IRA, die Druck machte, das Bild eines friedlichen, kleinen grünen Landes zu erhalten – um mit den Einnahmen daraus den Kampf fortzusetzen.
Roddy Doyle: Die Rückkehr des Henry Smart. Roman. Aus dem Englischen von Renate Orth-Guttmann. Carl Hanser Verlag, München 2013. 382 Seiten, 21,90 Euro. e-book: 16,99 Euro.
Ein Auftragskiller als Hauptfigur
ist gut gewählt – denn so hat man
die Gewalt und den Zweifel daran
Als Henry die schöne Maureen
O’Hara sieht, ist er
augenblicklich in sie verschossen
Roddy Doyles Sicht auf Irland ist im dritten Band seiner Henry-Smart-Trilogie filmisch geprägt, Projektion eines Landes, für das sich zu kämpfen lohnt: John Wayne und Maureen O’Hara in einer Szene von „The Quiet Man“.
FOTO: RICHTER/CINETEXT
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Roddy Doyle beendet mit dem Roman „Die Rückkehr des Henry Smart“ seine Trilogie um den Auftragskiller im Dienste der IRA –
und lässt ihn auf den amerikanischen Regisseur John Ford treffen
VON HANS-PETER KUNISCH
Es gehört einige dichterische Frechheit dazu, den Helden einer Trilogie hundertacht Jahre alt werden zu lassen, damit der letzte Band – in diesem Fall Roddy Doyles „The Dead Republic“ – in der Gegenwart endet. Trilogie-Held Henry Smart, einst Auftragskiller für die IRA, phantasiert in „Die Rückkehr des Henry Smart“, die im Original 2010 erschien, sogar von 2016, dem Hundert-Jahr-Jubiläum des Osteraufstands, und der Hoffnung auf die Wiedervereinigung beider irischer Staaten in diesem Jahr. Doch offensichtlich hat sich Bestsellerautor Doyle die Sache noch mal überlegt, und wir bleiben davon verschont.
Früh galt Doyle, der schon mit seinem Erstling „The Commitments“ einen Welterfolg landete, als authentischer Sachwalter rotzfrech-harter Dubliner Vorstädte und ihrer jugendlichen Antihelden, aber nach dem Abschluss der Barrytown-Trilogie kam eine zweite: Doyle wollte höher hinaus und tiefer hinein. Dafür schien Henry Smart, der den größten irischen Revolutionshelden, Michael Collins, noch persönlich kannte, genau der richtige zu sein. Es geht in Henrys Leben, das den roten Faden der Trilogie bildet, nicht mehr um die Dubliner Gegenwart, über die Doyle, der einst Lehrer in den Vorstädten war, gut Bescheid weiß. Henrys Schicksal wird stattdessen entlang der notorisch pathetischen, politischen Geschichte des ganzen kleinen Landes erzählt. Aber auch hier muss man sagen: Ein Auftragskiller als Hauptfigur ist gut gewählt. Denn so hat man beides drin: die Gewalt und den Zweifel daran. Denn was ist von einer Befreiungsbewegung zu halten, die Berufsmörder einsetzt?
Im ersten Trilogie-Band „Henry der Held“ ging Doyles Konzept auf. Der junge Smart, halb am Aufruhr und immer auch an Geld interessiert, bekam Dubliner Stallgeruch mit auf den Weg durch seinen gefährlichen Beruf. Doch schon im zweiten Band „Jazztime“ verließ Doyle, dessen Stärke kurze, präzise, auf Gegenwartsdiagnose zielende Storys sind, das Glück. Er machte Henry, der vor dem ungerechtfertigten Vorwurf des Verrats an der Revolution in die USA floh, zum allzu klassischen irischen Amerikaner. Mithilfe des großen Bruders Unterhaltungs- und Zeitgeschichte verpasste Doyle seinem Henry sogar eine Freundschaft mit Louis Armstrong.
Auch das kann man sicher hervorragend erzählen, wenn man über der Freude am Effekt nicht ab und zu das Schreiben vergisst. So geht es Roddy Doyle im abschließenden Band der Smart-Trilogie leider nicht selten. Dabei ist der Auftakt durchaus gelungen: „Es sah aus wie damals. Die Wolken rissen auf, das Meer war weg, unten war grünes Land. Eine dicke Wolke schob sich dazwischen – die Maschine flog direkt hinein. Es war plötzlich kälter. Als ich das nächste Mal hinsah, war das Grün unten wieder da: Irland.“ Nach neunundzwanzig Jahren Exil kehrt Henry 1951 zurück. Im selben Flugzeug wie John Ford, was diesmal kein Zufall ist: Smart ist bei Doyle das Vorbild für die Hauptfigur von „The Quiet Man“, der gerade gedreht werden soll.
Ein spannungsreiches Setting. Henry ist kein willfähriger Helfershelfer zum seichten Erfolg. Er gibt sich widerborstig, läuft Ford immer wieder davon. Dabei wird er schon in der Anfangsphase des Films gebraucht. Ford legt Wert auf historische Genauigkeit: Wie erhält man den Auftrag zu einem Mord? Wie sahen die Uniformen aus? Was war mit Mary Kate? Aber sofort stellt sich auch die Frage: Wie weit kann historische Genauigkeit gehen? Darf Henry neben Mary eine zweite Liebe haben? Muss er nicht so alleinseligmachend treu sein wie Maureen O’Hara? Schließlich, sagt Ford, drehe er, der Schwierigkeiten hatte, für den Film Geld aufzutreiben, für amerikanische Iren, für ihre Projektion eines Landes, für das sich zu kämpfen lohne.
Eine vielschichtige Ausgangslage, die sich Doyle leider verscherzt. Einerseits nimmt er es zu genau, andererseits überhaupt nicht. Was meint: Über Dutzende Seiten hinweg werden Probleme beim Drehen des Films gewälzt. Das ist ehrenwert, ein Blick hinter die Kulissen! Doch der bringt vor allem den ermüdenden Kleinkram zutage, von dem inzwischen im Zusammenhang mit Kino jeder gehört hat. Der Erkenntnisgewinn von Doyles Detailfreude ist hier also beschränkt.
Hätte er sich ähnliche Mühe mit seiner Sprache gemacht, wäre das sinnvoller gewesen. Das klingt hart, und: nein, Unterhaltungsliteratur, wie sie Doyle hier im Sinn hat, muss nicht unbedingt neue Metaphern erfinden und damit verwinkelte Sätze bilden, aber dieses Buch ist sprachlich doch zu nachlässig gestrickt. Die eintönig abgehackten Berichte vom Set werden durch eine Sprache der Liebe ergänzt, die keine ist. Als Henry die schöne Maureen sieht, ist er augenblicklich in sie verschossen, doch alles, was er Ford gegenüber zustande bringt, ist: „Sie ist umwerfend.“ Und als Henry mit Maureen redet, denkt er: „Es war nicht ihre Schönheit, allerdings die auch. Was sie so wunderschön und so vertraut machte, waren ihre Unabhängigkeit und die Kraft in ihrem Blick.“
Zum Fingertropfen kitschig. Henry ist ein einfacher Typ, aber die Dubliner Variante dieser Spezies hat zu viel Sprachwitz für solche Klischees. Wer sich folgenden Satz ansieht, merkt sofort den Unterschied: „Sie war über ihre erste Jugend hinaus und in jener zweiten, die kein definitives Ende hat. Sie mochte dreißig sein – jünger auf keinen Fall –, aber unter den jungen Burschen vom Land gab es keinen, der behauptet hätte, dass sie die besten Jahre hinter sich hatte.“ So hätte Roddy Doyle gerne geschrieben, voller Pathos, aber einfach, lakonisch, dennoch differenziert. Doch der Satz stammt, was Doyle durchaus kenntlich macht, aus der Vorlage für „The Quiet Man“, deren irischer Autor Maurice Walsh die Geschichte zum ersten Mal am 11. Februar 1933 in der amerikanischen Saturday Evening Post publizierte.
Interessant bleiben Doyles Ideen, die Gerüchten der Historiker folgen. Henry erfährt schließlich, dass seine Wut auf Ford, wegen der realitätsfern weichwäscherischen Präsentation des IRA-Kampfes, falsch war. Dass in „The Quiet Man“ das Blut der eigenen Geschichte fehlen musste, verdankte er seiner „eigenen“ IRA, die Druck machte, das Bild eines friedlichen, kleinen grünen Landes zu erhalten – um mit den Einnahmen daraus den Kampf fortzusetzen.
Roddy Doyle: Die Rückkehr des Henry Smart. Roman. Aus dem Englischen von Renate Orth-Guttmann. Carl Hanser Verlag, München 2013. 382 Seiten, 21,90 Euro. e-book: 16,99 Euro.
Ein Auftragskiller als Hauptfigur
ist gut gewählt – denn so hat man
die Gewalt und den Zweifel daran
Als Henry die schöne Maureen
O’Hara sieht, ist er
augenblicklich in sie verschossen
Roddy Doyles Sicht auf Irland ist im dritten Band seiner Henry-Smart-Trilogie filmisch geprägt, Projektion eines Landes, für das sich zu kämpfen lohnt: John Wayne und Maureen O’Hara in einer Szene von „The Quiet Man“.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nun ist es auch langsam mal gut mit diesem Henry Smart, ächzt Friedhelm Rathjen nach der Lektüre von Roddy Doyles drittem Roman über die Figur, in der sich ein Jahrhundert irischer Geschichte spiegelt. Und nachdem das Buch im Jahr 2010 endet, dürfte mit weiteren Büchern wohl auch nicht zu rechnen sein, atmet der Kritiker auf, der sich nach einem "Schweinsgalopp" mit diesem "ramponierten Held" durch sechs Jahrzehnte erst einmal sortieren muss. Viel Positives hat er nicht zu berichten: An den für seine Begriffe willkürlich aneinandergereihten Episoden hat ihn schlicht "gar nichts" gepackt, die Prosa falle gegenüber anderen Werken des Autors deutlich ab. Auch findet es der Kritiker schlimm, wie die aufgehäuften Bezüge zur Wirklichkeit einander zur Gänze nivelllieren. Ansonsten richtet Rathjen Projekt und Absicht des Buches gallig gegen es selbst: Wenn es in die Erkenntnis münde, dass vollmundige Revolutionsversprechungen nur Kosmetik sind, um die Realität aufzuhübschen, so liege genau darin auch die Crux dieses Romans. Und wenn sich an einer Stelle die Figur darüber beklagt, wie viel Zeit er verschwendet habe, so trauert der Kritiker vor allem um die eigene, die für diese Lektüre unwiederbringlich aufgebracht werden musste.
© Perlentaucher Medien GmbH
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