Der Troll, der Geist und die Hexe sind üble Rüpel.
Sie haben nichts anderes im Sinn, als Angst und Schrecken zu verbreiten. Und können es kaum abwarten, das Mädchen, das in dem Haus im Wald wohnt, das Fürchten zu lehren. Allerdings haben sich die drei gewaltig verrechnet, denn das Mädchen dreht den Spieß um. Und so müssen selbst sie einsehen: Mut ist keine Frage der Größe und Bösewichte können nicht immer gewinnen.Ein wunderbar komisches Bilderbuch von den Schöpfern des »Grüffelo«.
Axel Scheffler verwandelt die witzigen Verse von Julia Donaldson in eine bunte Märchenlandschaft mit einer einmalig trolligen Rüpelbande und einem ganz schön gewitzten Mädchen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
So ganz überzeugt ist Rezensent Marco Mach von der "Rüpelbande" nicht: Drei gruselige Gestalten wollen ein kleines Mädchen erschrecken, um sie zu bestehlen, was aber erst durch die List einer klugen Maus gelingt. Die Geschichte bleibt für den Rezensenten hinter den Erwartungen zurück, die aber, wie er einräumt, durch die großartigen Vorgänger wie den "Grüffelo" auch außerordentlich hoch sind. Auch wenn sich für ihn manches in der Geschichte nicht ganz erschließt - warum lebt das Mädchen allein im Wald? - lobt er dennoch die Illustrationen Axel Schefflers und macht auf eine Ausstellung des Künstlers auf Schloss Blutenburg aufmerksam.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.12.2022Völlig
entgeistert
Kann „Die Rüpelbande“
mit den Vorgängern des
„Grüffelo“-Erfolgsduos mithalten?
Verkehrte Welt: Der starke Troll guckt bedröppelt und pitschnass aus dem eiskalten Wasser, der Ketten rasselnde, gruselige Geist sitzt am Ende sichtlich genervt mit Schmusehase im Kinderbettchen fest. Sie erschrecken niemanden. Der Troll, der Geist und noch dazu eine Hexe sind die neuen Figuren im Universum, das Kinderbuchautorin Julia Donaldson und Illustrator Axel Scheffler seit 1992 zusammen erschaffen haben. In ihrem jüngsten Buch machen die drei Rüpel einen Wettstreit daraus, ihrer neuen Nachbarin Angst einzujagen. Es soll derjenige gewinnen, der es schafft, dem kleinen Mädchen sein weiß gepunktetes blaues Taschentuch zu stehlen. Doch das klappt nicht, weil das Mädchen überhaupt keine Angst hat. Letztlich ist es die schlaue Maus, die den Rüpeln zeigt, wie es geht. Sie schafft, was den eigentlich furchteinflößenden Figuren misslang. Die Rüpel packen daraufhin entgeistert die Koffer.
Die schlaue Maus erinnert schon sehr an Scheffler-Donaldsons gereimten Welterfolg „Der Grüffelo“, die Hexe an den rasanten Besenritt von „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“. Doch es ist das gewisse Etwas dieser Werke, das der „Rüpelbande“ fehlt. Die Reime sind holpriger, die Übersetzung aus dem Englischen hinkt hier und da, vor allem an der Stelle, als die Hexe das Tuch wegzaubern möchte: „Tucheli, Tascheli, fliegel di flink! Tüchel in Täschel, die fehlen!“ Während die Maus im „Grüffelo“ beweist, was man mit Cleverness erreichen kann, und die Hexe durch die Freundschaft von Hund und Katz gerettet wird, ist hier die Botschaft nicht ganz klar. Und es bleiben gerade für Kinder Fragen: Warum ist das Mädchen nie, nicht mal ansatzweise eingeschüchtert? Und vor allem: Warum lebt es allein im Wald?
„Die Rüpelbande“ bleibt deshalb etwas hinter den Erwartungen der kleinen und großen Fans zurück. Dass diese angesichts ihrer beliebten Vorgänger zu Recht besonders hoch sind, zeigt gerade eine Ausstellung in München. Die Internationale Jugendbibliothek im Schloss Blutenburg ehrt noch bis März 2023 das äußerst vielseitige Werk von Axel Scheffler mit einer Schau. Trotzdem hat „Die Rüpelbande“ ein paar originelle Einfälle und Details: Das mutige Mädchen ist dunkelhäutig dargestellt und die weißen Punkte auf blauem Grund vom heißbegehrten Tuch werden sowohl im Einband als auch auf den Haarschleifen des Mädchens aufgegriffen. Es sind vor allem die Illustrationen von Axel Scheffler, die „Die Rüpelbande“ trotz gewisser Schwächen zum Erlebnis machen: Seine leuchtend bunten Zeichnungen laden zum Entdecken ein. Wer genau hinschaut, findet auch den Tradition gewordenen Gruß des Illustrators, der seine berühmteste Figur in jedem Buch irgendwo versteckt: Auf einem Bild grinst von der Wand der Grüffelo.
MARCO MACH
Julia Donaldson und Axel Scheffler: Die Rüpelbande. Beltz & Gelberg, Weinheim 2022. 32 Seiten,
15 Euro. Ab 4 Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
entgeistert
Kann „Die Rüpelbande“
mit den Vorgängern des
„Grüffelo“-Erfolgsduos mithalten?
Verkehrte Welt: Der starke Troll guckt bedröppelt und pitschnass aus dem eiskalten Wasser, der Ketten rasselnde, gruselige Geist sitzt am Ende sichtlich genervt mit Schmusehase im Kinderbettchen fest. Sie erschrecken niemanden. Der Troll, der Geist und noch dazu eine Hexe sind die neuen Figuren im Universum, das Kinderbuchautorin Julia Donaldson und Illustrator Axel Scheffler seit 1992 zusammen erschaffen haben. In ihrem jüngsten Buch machen die drei Rüpel einen Wettstreit daraus, ihrer neuen Nachbarin Angst einzujagen. Es soll derjenige gewinnen, der es schafft, dem kleinen Mädchen sein weiß gepunktetes blaues Taschentuch zu stehlen. Doch das klappt nicht, weil das Mädchen überhaupt keine Angst hat. Letztlich ist es die schlaue Maus, die den Rüpeln zeigt, wie es geht. Sie schafft, was den eigentlich furchteinflößenden Figuren misslang. Die Rüpel packen daraufhin entgeistert die Koffer.
Die schlaue Maus erinnert schon sehr an Scheffler-Donaldsons gereimten Welterfolg „Der Grüffelo“, die Hexe an den rasanten Besenritt von „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“. Doch es ist das gewisse Etwas dieser Werke, das der „Rüpelbande“ fehlt. Die Reime sind holpriger, die Übersetzung aus dem Englischen hinkt hier und da, vor allem an der Stelle, als die Hexe das Tuch wegzaubern möchte: „Tucheli, Tascheli, fliegel di flink! Tüchel in Täschel, die fehlen!“ Während die Maus im „Grüffelo“ beweist, was man mit Cleverness erreichen kann, und die Hexe durch die Freundschaft von Hund und Katz gerettet wird, ist hier die Botschaft nicht ganz klar. Und es bleiben gerade für Kinder Fragen: Warum ist das Mädchen nie, nicht mal ansatzweise eingeschüchtert? Und vor allem: Warum lebt es allein im Wald?
„Die Rüpelbande“ bleibt deshalb etwas hinter den Erwartungen der kleinen und großen Fans zurück. Dass diese angesichts ihrer beliebten Vorgänger zu Recht besonders hoch sind, zeigt gerade eine Ausstellung in München. Die Internationale Jugendbibliothek im Schloss Blutenburg ehrt noch bis März 2023 das äußerst vielseitige Werk von Axel Scheffler mit einer Schau. Trotzdem hat „Die Rüpelbande“ ein paar originelle Einfälle und Details: Das mutige Mädchen ist dunkelhäutig dargestellt und die weißen Punkte auf blauem Grund vom heißbegehrten Tuch werden sowohl im Einband als auch auf den Haarschleifen des Mädchens aufgegriffen. Es sind vor allem die Illustrationen von Axel Scheffler, die „Die Rüpelbande“ trotz gewisser Schwächen zum Erlebnis machen: Seine leuchtend bunten Zeichnungen laden zum Entdecken ein. Wer genau hinschaut, findet auch den Tradition gewordenen Gruß des Illustrators, der seine berühmteste Figur in jedem Buch irgendwo versteckt: Auf einem Bild grinst von der Wand der Grüffelo.
MARCO MACH
Julia Donaldson und Axel Scheffler: Die Rüpelbande. Beltz & Gelberg, Weinheim 2022. 32 Seiten,
15 Euro. Ab 4 Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
»Auch in diesem zauberhaften Buch kommen alle kleinen und großen Fans von Axel Scheffler und Julia Donaldson auf ihre Kosten: Neben dem gereimten Text und der lustigen Geschichte, punktet das Buch vor allem mit seinem überraschenden Ende.« Stiftung Lesen