In einer sehr poetischen Spache erzählt die Schweizerin Michèle Minelli in “Die Ruhelosen” die Geschichte von vier Familien, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nimmt. Die Familiensaga ist zugleich eine europäische Migrationsgeschichte aus einer Zeit, in der von Migration noch gar
nicht die Rede war. Acht Generationen lang schlagen sich “Die Ruhelosen” redlich durch die europäische…mehrIn einer sehr poetischen Spache erzählt die Schweizerin Michèle Minelli in “Die Ruhelosen” die Geschichte von vier Familien, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nimmt. Die Familiensaga ist zugleich eine europäische Migrationsgeschichte aus einer Zeit, in der von Migration noch gar nicht die Rede war. Acht Generationen lang schlagen sich “Die Ruhelosen” redlich durch die europäische Geschichte. Unter ihnen waren Musiker und Perückenmacher ebenso wie Gastwirte und Händler. Und alle trieb sie das Streben nach einem besseren Leben, das sie früher oder später aus allen Ecken des Kontinents in der Schweiz zusammenkommen ließ. Die Autorin Michèle Minelli lässt viel Biografisches in ihre Geschichte einfließen, denn auch in ihrer eigenen Familie gibt es viele Erzählungen und Legenden über die Herkunft der Vorfahren. Sie stellte historische Recherchen an, reiste quer durch Europa, sammelte Bilder und Briefe längst verstorbener Verwandter und legte damit den Grundstein für die fiktive Saga um Audes Familie. Dabei stellt die Autorin stets die persönliche Entwicklung ihrer Figuren in den Mittelpunkt und erwähnt die großen geschichtlichen Umbrüche der Zeit eher nebenbei - sie bilden die unvermeidliche, aber doch letztlich sekundäre Begleitmusik in der langen Kette individueller Biografien. Trotz einiger langer Passagen gelingt Minelli mit “Die Ruhelosen” eine überzeugend unaufgeregte, facettenreiche Familiensaga durch 150 Jahre europäischer Geschichte.