Auf keinen anderen Fluss sind die Wesensmerkmale und der Strukturwandel einer Region, der er den Namen gab, so umfänglich projiziert worden wie auf die Ruhr. Der Strom ist zum Synonym für eine von Bergbau und Schwerindustrie geprägte Kulturlandschaft geworden. "Die Ruhr" steht sinnbildlich für ein zentrales Stück deutscher Wirtschafts- und Sozialgeschichte, sie weckt Assoziationen an Fördertürme und Fabrikschornsteine, aber steht auch für die De-Industrialisierung und die post-industrielle Neuerfindung eines geschichtsträchtigen Raumes. Darüber ist der Wasserlauf selbst fast schon in Vergessenheit geraten. Bei allen Bemühungen um Renaturierung und Begrünung fehlt es heute noch an einer Rückbesinnung auf die Ruhr als einen Ort der Identitätsbildung. In den vorliegenden zwei Bänden sollen daher sowohl die historische, die gegenwärtige als auch die künftige Bedeutung des Flusses für das Bewusstsein und Heimatgefühl der Menschen der Ruhrzone vermittelt werden. Im Vordergrund stehen dabei seine Heimat schaffende Qualität, seine Funktion und Bedeutung für das Ruhrgebiet sowie seine Verortung in der räumlichen Wahrnehmung des Ballungsraums Ruhr.
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