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Der amerikanische Historiker Norman M. Naimark legt die erste umfassende Darstellung der Geschichte der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland zwischen 1945 und 1949 vor. Durch die Auswertung aller relevanten Quellen in den Archiven Moskaus und Ostberlins gelingt es ihm eindrucksvoll, politische, Sozial- und Alltagsgeschichten dieses Vorläufers der DDR miteinander zu verbinden.

Produktbeschreibung
Der amerikanische Historiker Norman M. Naimark legt die erste umfassende Darstellung der Geschichte der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland zwischen 1945 und 1949 vor. Durch die Auswertung aller relevanten Quellen in den Archiven Moskaus und Ostberlins gelingt es ihm eindrucksvoll, politische, Sozial- und Alltagsgeschichten dieses Vorläufers der DDR miteinander zu verbinden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.05.1997

Standardwerk

SBZ. Norman Naimarks voluminöse Studie über die sowjetische Besatzungszone (SBZ), die der amerikanische Historiker 1995 nach zehn Jahren Recherche veröffentlichte, liegt nun auch auf deutsch vor. Naimark stützt sich in seiner Darstellung der Politik und des Lebens in der "Ostzone" in den Jahren 1945 bis 1949 vor allem auf Dokumente der Partei- und Staatsarchive in Ost-Berlin und Moskau, unter anderem auch auf Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Dadurch kann er den von den Sowjets diktierten Aufbau einer deutschen Verwaltung ebenso anschaulich schildern wie die wirtschaftliche Umgestaltung der Zone - die chaotisch ablaufende Industriedemontage, die allmähliche Einführung der Planwirtschaft und die "Bodenreform" führten häufig dazu, daß die Bevölkerung gegenüber der Besatzungsmacht mit Feindschaft und Verbitterung reagierte. Des weiteren befaßt sich Naimark mit der Ausbeutung und der Deportation deutscher Wissenschaftler durch die Sowjets, dem Verhältnis der sowjetischen Führung und der SMAD-Offiziere zu den ostdeutschen Kommunisten und Sozialdemokraten, dem Aufbau eines Polizeistaates und der Kultur- und Bildungspolitik unter sozialistischen Vorzeichen. Dem Historiker aus dem kalifornischen Stanford gelingt es auf hervorragende Weise, politische, Sozial- und Alltagsgeschichte miteinander zu verbinden. Besonders eindrucksvoll schildert er das Leben der ostdeutschen Bevölkerung und ihre Konfrontation mit den sowjetischen "Befreiern" im Kapitel über die zahlreichen Vergewaltigungen der Frauen in der SBZ durch Sowjetsoldaten. Naimark kann überdies überzeugend darlegen, daß Stalin und die sowjetische Führung nicht von Anfang an ein bestimmtes Konzept zur Zukunft der sowjetischen Besatzungszone verfolgten. Sie hielten sich mehrere Optionen offen: ein entmilitarisiertes, "neutrales" Deutschland, ein vereinigtes Deutschland unter Führung der SED und die - 1949 schließlich verwirklichte - Schaffung eines sowjetisch geprägten Ostdeutschlands. In unserer Besprechung der amerikanischen Originalausgabe wurde Naimarks Buch als "beeindruckende Arbeit von geradezu enzyklopädischem Faktenreichtum" und als "Standardwerk zur Geschichte der SBZ" gewürdigt. (Norman M. Naimark: Die Russen in Deutschland. Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Hans-Ulrich Seebohm und Hans-Joachim Maass. Propyläen Verlag, Berlin 1997. 719 Seiten, 24 Abbildungen, 78,- Mark.) mwe.

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