Die Einrichtung von Statistischen Bureaus als Teil der Staatsverwaltung zählt zu den herausragenden Innovationen administrativer Praxis im 19. Jahrhundert. Die einzelnen Staatsverwaltungen waren durch die revolutionären Umbrüche (Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Industrialisierung, Verkehrs- und Kommunikationsrevolution) gezwungen sich neue Instrumente zu schaffen, welche ihnen die für das staatliche Handeln zwingend notwendigen Informationen zur Verfügung stellten. Dafür bedienten sie sich des Mittels der Statistik.Am Beispiel der Entwicklung der sächsischen Statistik im 19. Jahrhundert werden exemplarisch der Verankerungsprozess der Statistik in die Staatsverwaltung und die dabei auftretenden Probleme dargestellt. Im Kern stehen die Fragen nach den Wurzeln der sächsischen Statistik, ihrer Etablierung als Verwaltungsinstrument, den Trägern dieser Entwicklung und nach Innovationsschüben und Brüchen.Ferner werden die durch das Statistische Bureau erarbeiteten Ergebnisse hinsichtlich der Möglichkeit ihrer Erfassung und Verarbeitung untersucht.