Juli 1409, die Hitze hat Nürnberg fest im Griff. Die Felder verdorren, man befürchtet eine Missernte, die Einwohner können wegen der Temperauren kaum noch schlafen und werden immer überempfindlicher. Als dann ein ausgeweideter Leichnam ohne Kopf und Hände aus der Pegnitz geborgen wird, greift die
Angst um sich: ein Werwolf geht um - das kann kein Mensch getan haben! Obwohl Olivera und der Henker…mehrJuli 1409, die Hitze hat Nürnberg fest im Griff. Die Felder verdorren, man befürchtet eine Missernte, die Einwohner können wegen der Temperauren kaum noch schlafen und werden immer überempfindlicher. Als dann ein ausgeweideter Leichnam ohne Kopf und Hände aus der Pegnitz geborgen wird, greift die Angst um sich: ein Werwolf geht um - das kann kein Mensch getan haben! Obwohl Olivera und der Henker anderer Meinung sind und das auch beweisen können, glaubt ihnen niemand. Eine Hatz auf Unschuldige beginnt.
Auch Oliveras Apothekerjunge Jona und sein Freund Casper streunen nachts heimlich durch Nürnbergs Gassen auf der Suche nach dem Werwolf. Was als Mutprobe beginnt, wird schon bald zum Kampf ums nackte Überleben.
Gerlin, eine junge Hübschlerin, träumt von einer Arbeit als Magd im Spital. Aber erst muss sie sich vom Hurenwirt freikaufen. Sie spart eisern jeden Pfennig und leistet sich nur das Mittel gegen Schwangerschaft, welches Olivera herstellt. Sie weiß nicht, dass sie bald eine wichtige Rolle im Spiel des Mörders spielen wird.
„Die Salbenmacherin und die Hure“ ist bereits der 3. Band um Olivera. Man muss die ersten Bände zwar nicht zwingend vorher lesen, aber es lohnt sich ;-).
Olivera und ihr Mann Götz, der Stadtapotheker, sind inzwischen in Nürnberg heimisch geworden und haben mir ihren Medikamenten und Oliveras morgenländischen Schönheitsmitten großen Erfolg. Diesen neidet ihnen der Stadtmedicus.
Olivera ist eine wunderbar menschliche Heldin. Nach ihrer ersten traumatischen Ehe hat sie nun endlich ihr Glück gefunden und fiebert der Geburt ihres ersten Kindes entgegen. Natürlich hat sie davor Angst, trotzdem kümmert sie sich liebevoll um die, denen es nicht so gut geht. Sie hilft regelmäßig im Spital und hat dem ehemals umherstreunenden Jona eine Heimat gegeben.
Der Stadtmedicus wird zu ihrem schlimmsten Albtraum, weil er immer wieder perfide versucht, ihren Ruf zu zerstören. Ihre Medizin tauge nichts, vielleicht ist sie sogar eine Hexe? Er gehört eindeutig der alten Garde an, glaubt an Dämonen und Werwölfe und lässt sich auch durch sachliche Beweise nicht überzeugen. Er schafft es, sie immer mehr einzuschüchtern, zerstört fast ihr Selbstvertrauen.
Jonas jugendlicher Leichtsinn und Forscherdrang sind trotz der bisher eher schlechten Erfahrungen ungebrochen. Sein Freund Casper und er handeln leider erst und denken nicht oder zu spät über die Konsequenzen nach. Das wird ihnen beinahe zum Verhängnis.
Auch mit der 16jährigen Gerlin habe ich sehr gelitten. Sie ist unverschuldet im Frauenhaus gelandet und ihre Arbeit als Hure wird sehr detailliert und grausam beschrieben. Wird sie es schaffen, sich freizukaufen?
Man merkt dem Buch an, dass Silvia Stolzenburg auch Thriller schreibt. Schon die Vorgängerbände waren extrem spannend, aber hier wird es noch packender, die Handlung noch gruseliger, außerdem legt sie ein unglaubliches Tempo vor. Ich konnte die immer mehr um sich ausweitende Angst und Panik förmlich mit den Händen greifen und habe den Krimi nur zum Schlafen aus der Hand gelegt.