Objekte aus Sapropelit und verwandten dunklen Gesteinen fossilen Ursprungs gehören in der Eisenzeit v. a. in Form von Ringschmuck zu den geläufigen, jedoch oft nur randlich behandelten Fundgattungen. Dabei ermöglichen gerade naturwissenschaftliche Analysen, die z. T. eine Provenienzbestimmung der verwendeten Materialien erlauben, interessante Einblicke in kultur- und wirtschaftsgeschichtliche Fragestellungen.
Aus dem Areal des Oppidums von Manching liegt eine der europaweit größten latènezeitlichen Kollektionen an Funden aus Sapropelit und verwandten Materialien vor und gleichzeitig die bislang größte von einem Fundort stammende palynologisch und kohlenpetrographisch untersuchte Probenserie. Neben materialkundlichen und typologischen Aspekten steht in dieser Arbeit die kritische Diskussion der Bedeutung der Sapropelitfunde für die Datierung der Anfänge der Manchinger Siedlung im Vordergrund, aber auch ihre Relevanz für die Rekonstruktion von Handels- und Kommunikationsräumen,in die Manching sowie die umliegende südbayerische Latènekultur eingebunden waren.
Dabei greift die umfangreich illustrierte Arbeit weit über den Fundort Manching hinaus und bietet erstmals eine aktuelle deutschsprachige Zusammenfassung zu Forschungsstand und -perspektiven sowie zu zahlreichen mit den Sapropelitfunden verknüpften Fragestellungen.
So werden nicht nur die Manchinger Funde selbst, sondern auch Grab- und Siedlungsfunde aus dem weiteren Gebiet der kontinentaleuropäischen Latènekultur zwischen Atlantik und Karpatenbecken in die Studie einbezogen und auf chronologische, tracht- und wirtschaftsgeschichtliche sowie symbolische Aspekte der Objekte aus dunklen Gesteinsmaterialien hin beleuchtet. Durch diesen umfassenden Ansatz lassen sich regionale Entwicklungsstränge und Eigenheiten in der Verwendung dieser Materialgattung herausarbeiten, die wichtige Bausteine zur Rekonstruktion von Beziehungsräumen während der jüngeren Eisenzeit, nicht nur für das Oppidum von Manching, liefern. Dabei gewährt diese Fundgattung nicht nur wertvolle Einblicke in regional und zeitlich variable Distributionssysteme mit einem z. T. über weite Distanzen erfolgenden Transfer von Gütern, sondern auch in einen darüber hinausgehenden immateriellen Austausch von Wissen und Vorstellungen innerhalb der europäischen Latènekultur. Zugleich spiegelt sich in den Funden aus Sapropelit und verwandten Materialien die Bedeutung der Manchinger Region als wirtschaftliches Zentrum bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. So wirft diese unscheinbare Fundgattung ein Licht auf das komplexe Gefüge, in das die Ansiedlung von Manching seit ihrem Beginn eingebunden war und vor dessen Hintergrund die weitere Entwicklung hin zum Oppidum verstanden werden muss.
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Aus dem Areal des Oppidums von Manching liegt eine der europaweit größten latènezeitlichen Kollektionen an Funden aus Sapropelit und verwandten Materialien vor und gleichzeitig die bislang größte von einem Fundort stammende palynologisch und kohlenpetrographisch untersuchte Probenserie. Neben materialkundlichen und typologischen Aspekten steht in dieser Arbeit die kritische Diskussion der Bedeutung der Sapropelitfunde für die Datierung der Anfänge der Manchinger Siedlung im Vordergrund, aber auch ihre Relevanz für die Rekonstruktion von Handels- und Kommunikationsräumen,in die Manching sowie die umliegende südbayerische Latènekultur eingebunden waren.
Dabei greift die umfangreich illustrierte Arbeit weit über den Fundort Manching hinaus und bietet erstmals eine aktuelle deutschsprachige Zusammenfassung zu Forschungsstand und -perspektiven sowie zu zahlreichen mit den Sapropelitfunden verknüpften Fragestellungen.
So werden nicht nur die Manchinger Funde selbst, sondern auch Grab- und Siedlungsfunde aus dem weiteren Gebiet der kontinentaleuropäischen Latènekultur zwischen Atlantik und Karpatenbecken in die Studie einbezogen und auf chronologische, tracht- und wirtschaftsgeschichtliche sowie symbolische Aspekte der Objekte aus dunklen Gesteinsmaterialien hin beleuchtet. Durch diesen umfassenden Ansatz lassen sich regionale Entwicklungsstränge und Eigenheiten in der Verwendung dieser Materialgattung herausarbeiten, die wichtige Bausteine zur Rekonstruktion von Beziehungsräumen während der jüngeren Eisenzeit, nicht nur für das Oppidum von Manching, liefern. Dabei gewährt diese Fundgattung nicht nur wertvolle Einblicke in regional und zeitlich variable Distributionssysteme mit einem z. T. über weite Distanzen erfolgenden Transfer von Gütern, sondern auch in einen darüber hinausgehenden immateriellen Austausch von Wissen und Vorstellungen innerhalb der europäischen Latènekultur. Zugleich spiegelt sich in den Funden aus Sapropelit und verwandten Materialien die Bedeutung der Manchinger Region als wirtschaftliches Zentrum bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. So wirft diese unscheinbare Fundgattung ein Licht auf das komplexe Gefüge, in das die Ansiedlung von Manching seit ihrem Beginn eingebunden war und vor dessen Hintergrund die weitere Entwicklung hin zum Oppidum verstanden werden muss.
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