Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: sehr gut, Universität Regensburg (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Romanistik (Französisch) + Germanistik - Linguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll im Rahmen eines Forschungsüberblicks gezeigt werden, auf welche Weise und mithilfe welcher grammatischer Modelle Herausstellungsstrukturen in der Germanistik und Romanistik bislang beschrieben wurden und welche Schwächen diesen traditionellen Beschreibungsweisen, die allesamt auf einem schriftsprachlich geprägten Bewusstsein basieren, anhaften. Es soll darüber hinaus geklärt werden, wo die Wurzeln dieses an der Schriftsprache orientierten Denkens liegen. Nach der Exposition der Problematik soll aber auch die Frage erörtert werden, wie eine realistische, dem Gegenstand angemessene Beschreibung von Satzrandstrukturen aussehen könnte. Dabei soll der Blick vor allem auf die germanistische Gesprochene-Sprache-Forschung gelenkt werden, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Medialität der Sprache (mündlich vs. schriftlich) nicht auszufiltern, sondern bei der grammatischen Analyse von gesprochensprachlichen Phänomenen die spezifischen Bedingungen, die bei der phonischen Realisierung von Sprache herrschen, stets im Hinterkopf zu behalten. Dieser Forschungszweig betont daher auch die Wichtigkeit der oben angesprochenen Zeitlichkeit gesprochener Sprache und weist darauf hin, dass die Bausteine phonisch realisierter Sprache nicht nur zeitlich nacheinander geäußert werden, sondern auch "online", also sozusagen "in Echtzeit", verarbeitet werden. Diese "Online-Emergenz" bzw. "Online-Verarbeitung" gesprochener Sprache muss laut den Vertretern der germanistischen Gesprochene-Sprache-Forschung auch bei der grammatischen/syntaktischen Analyse gesprochener Sprache zentral berücksichtigt werden, weshalb in den letzten Jahren versucht wurde, eine "Online-Syntax" zu entwickeln. Wie eine online-syntaktische Beschreibung von Satzsegmentierungen aussehen könnte und welche Funktionen Satzrandstrukturen aus einer "Echtzeit"-Perspektive haben, soll im letzten Teil der Arbeit gezeigt werden. Um einen Anknüpfungspunkt zu haben, wird zunächst aber versucht, die Satzsegmentierung auf allgemeine, traditionelle Weise zu definieren, die unterschiedlichen Erscheinungsformen dieses syntaktischen Phänomens zu klassifizieren und die Funktionen segmentierter Sätze im Hinblick auf die Wortfolge und Mitteilungsperspektive zu erläutern.
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