Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,5, Universität Rostock (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: "Nach endlosen Jahrhunderten innereuropäischer Kriege ist der am Ende des 20. Jahrhunderts erreichte Stand der europäischen Integration ein in der Weltgeschichte einmaliger Erfolg." In diesem Zitat kennzeichnet der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt den im 20. Jahrhundert beschrittenen Weg der einzelnen europäischen Staaten zu einem einheitlichen europäischen Staatenverbund - gipfelnd in der Schaffung der Europäischen Union mit einer einheitlichen Währung - als einmalig und als einen Erfolg in der Weltgeschichte. Tatsächlich kann die europäische Integration als eine Art Höhepunkt der Emanzipation Europas in der neuesten Geschichte betrachtet werden. Eines der wichtigsten und revolutionärsten Elemente jener Integration ist dabei die einheitliche europäische Währung, die mit dem Euro im Rahmen der europäischen Währungs- und Wirtschaftsunion geschaffen wurde. Die Einführung des Euro konnte jedoch auch nur erfolgen, da die entsprechenden notwendigen Voraussetzungen dafür zuvor geschaffen wurden. Eine solche Voraussetzung war ein stabiles Währungssystem, das Europa relativ unabhängig von außereuropäischen Leitwährungen machen konnte. Die Schaffung des Europäischen Währungssystems (EWS) in den 70er Jahren konnte dies gewährleisten und steht daher im Mittelpunkt dieser Arbeit. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Entwicklung vom internationalen Währungssystem von Bretton Woods bis hin zum Europäischen Währungssystem zu skizzieren, um die Schwierigkeiten und Einflussfaktoren zu charakterisieren, welche bei der währungspolitischen Zusammenarbeit in Europa auftraten. Dabei sollen die Besonderheiten sowie die Funktionsweise desEWSherausgestellt und zugleich ergründet werden, ob und warum das EWS beispielsweise im Gegensatz zu dem Europäischen Wechselkursverband soerfolgreich war. In diesem Zusammenhang wird zudem die Frage untersucht, welchen Einfluss das deutsch-französische Verhältnis sowie das persönliche Verhältnis zwischen den Staatschefs Helmut Schmidt und Valéry Giscard d' Estaing auf den Schaffensprozess und die Aufrechterhaltung des Systems gehabt haben. In der historischen Forschung führt das EWS eher eine Randexistenz. Häufig wird das EWS in Überblickswerken und Chroniken wie von Peter Krüger oder Rudolf Steiniger in einem kurzen Teilabschnitt zu den schwierigen 70er Jahren oder im Kontext der Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion näher betrachtet. Spezielle Forschungsliteratur, die sich auf das EWS konzentrierte [...]
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