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Die Golfstaaten gelten als gesellschaftlich zurückgebliebene, aber wirtschaftlich extrem erfolgreiche Öl-Imperien. Doch die Scheichs planen bereits fieberhaft für die Zeit nach dem "schwarzen Gold". Solartechnik, Flugzeugbau, Computerchips und energiesparendes Bauen zählen zu den Schlüsselbranchen der Zukunft. Dabei spielen deutsche Firmen eine entscheidende Rolle. So investiert Abu Dhabi 1,3 Milliarden Euro in eine Dresdner Chipfabrik und schafft so Hunderte neuer Arbeitsplätze. Die Deutsche Bahn ist in Katar am Aufbau eines 17 Milliarden Euro teuren Schienennetzes beteiligt. Siemens, EADS…mehr

Produktbeschreibung
Die Golfstaaten gelten als gesellschaftlich zurückgebliebene, aber wirtschaftlich extrem erfolgreiche Öl-Imperien. Doch die Scheichs planen bereits fieberhaft für die Zeit nach dem "schwarzen Gold". Solartechnik, Flugzeugbau, Computerchips und energiesparendes Bauen zählen zu den Schlüsselbranchen der Zukunft. Dabei spielen deutsche Firmen eine entscheidende Rolle. So investiert Abu Dhabi
1,3 Milliarden Euro in eine Dresdner Chipfabrik und schafft so Hunderte neuer Arbeitsplätze. Die Deutsche Bahn ist in Katar am Aufbau eines 17 Milliarden Euro teuren Schienennetzes beteiligt. Siemens, EADS und zunehmend auch Mittelständler profitieren vom arabischen Wirtschaftswunder. Der Nahe Osten wird für die Exportbastion Deutschland ein Eldorado sein vorausgesetzt, sie erkennt frühzeitig ihren Vorsprung und weiß ihn zu nutzen.
Autorenporträt
Der Journalist Michael Backfisch war von 2008 bis 2010 Nahostkorrespondent für das Handelsblatt in Dubai. Von 2006 bis 2008 war er Vize-Chefredakteur des Handelsblatts; zuvor leitete er fünf Jahre lang das Washingtoner Büro der Zeitung. Für dieses Buch führte er Exklusivinterviews mit Spitzenpolitikern und Wirtschaftsführern wie dem Chef der weltweit größten staatlichen Investmentfirma Abu Dhabi Investment Authority (ADIA).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.04.2011

Wirtschaftsbücher
Renditen im
Über-Morgenland
Das Buch über die „Scheich AG“ erscheint eigentlich zum falschen Zeitpunkt. Denn derzeit schaut die Welt mehr auf den sich ausbreitenden politischen Widerstand in den arabischen Ländern. Wo sich die absolutistischen Machthaber offenbar weit entfernt haben von ihrem Volk, dessen jahrzehntelange Verehrung nun in Verachtung umschlägt.
In den Hintergrund getreten sind dabei die spektakulären Projekte, mit denen die Potentaten der Golfstaaten die Welt beeindrucken: das höchste Gebäude, das luxuriöseste Hotel, die schnellste Auto-Rennstrecke, die abgasfreie Öko-City. Vieles gibt es, vieles ist erst geplant, und in der weltweiten Finanzkrise mussten auch die unermesslich reichen Nachfahren jener Beduinen neu rechnen, die noch vor 60 Jahren statt in steinernen Palästen in Zelten lebten und mit ihren Kamelen von Oase zu Oase zogen.
Der Reichtum, den die Verbraucher von Erdöl und Erdgas in die Golfstaaten transferieren, er fließt von dort zurück in Form von Investitionen und Aufträgen. Das ist das Thema des Buches „Die Scheich AG“ von Michael Backfisch, der als deutscher Journalist von 2008 bis 2010 in Dubai gelebt hat. Der Autor kündigt einen Überblick an, „wie Arabien den ehrgeizigen Sprung von der Öl- und Gasbastion zu einem Mekka der Diversifizierung wagt“. Dieses Versprechen löst er ein.
Die Diversifizierung findet in beide Richtungen statt. Staatsfonds beteiligen sich an den führenden Unternehmen der deutschen Autoindustrie. Abu Dhabi wird 2009 größter Aktionär bei Daimler, Katar kauft sich wenig später bei der Porsche Automobil Holding SE mit zehn Prozent ein und erwirbt 17 Prozent an Volkswagen. Backfisch glaubt, was viele glauben: die Scheichs seien nicht an kurzfristiger Gewinnmaximierung interessiert, sondern an guten langfristigen Renditen.
Umgekehrt bietet das „Über-Morgenland“ mit seinen dynastischen Herrscherhäusern gigantische Geschäftsmöglichkeiten auch für deutsche Unternehmen. Zum höchsten Haus der Welt in Dubai durften sie zwar wenig beitragen, aber beim Bau eines 17 Milliarden Euro teuren Schienennetzes in Katar ist die Deutsche Bahn tätig. Siemens beschäftigt 3500 Mitarbeiter am Golf. Für den Chemiekonzern Bayer ist der Nahe Osten bereits die drittwichtigste Region nach Asien und Südamerika. So kann es eine Weile weitergehen: „Die Bevölkerungszahlen steigen, die Länder sind reich an Rohstoffen, das Geld wächst nach“, zitiert Backfisch den Manager eines im Aktienindex DAX notierten Konzerns.
Die Stärke des Buches ist die detailreiche Darstellung der wirtschaftlichen Situation und ihrer Akteure. Es liest sich nicht unbedingt spannend wie ein Krimi, doch wer eine volle Ladung Informationen sucht, der findet sie mit genau jener Akribie zusammengetragen und mit einer kräftigen Portion Optimismus eingeordnet, wie man das von einem ehemaligen Mitglied der Chefredaktion des Handelsblattes wohl erwarten darf.
Bei aller Euphorie kommen die Probleme nicht zu kurz. Michael Backfisch weist bereits kurz vor dem Ausbruch von Aufruhr in der arabischen Welt Saudi Arabien die zentrale Rolle zu, weil er dort „die meisten Fragezeichen“ sieht. König Abdullah bin Abdullaziz al Saud fahre einen äußerst vorsichtigen, aber dennoch delikaten Modernisierungskurs, der von den meisten wahhabitischen Geistlichen abgelehnt wird. „Viele spekulieren mit Sorge, wer auf den 87-jährigen Herrscher folgt.“  
So kommt das Buch über den globalen Wirtschaftsfaktor „Scheich AG“ von Backfisch zwar zum falschen Zeitpunkt, aber das ändert nichts daran: Es ist das richtige Buch.
Michael Kuntz
Michael Backfisch: Die Scheich-AG.
Wie unsere Unternehmen vom Wirtschaftswunder am Golf profitieren. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2011. 254 Seiten.
22 Euro.
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Süddeutsche Zeitung Renditen im Über-Morgenland -- "Die Stärke des Buches ist die detailreiche Darstellung der wirtschaftlichen Situation und ihrer Akteure ... Wer eine volle Ladung Informationen sucht, der findet sie mit Akribie zusammengetragen und mit einer kräftigen Portion Optimismus eingeordnet."

18.02.2011, Handelsblatt Die Scheich-AG -- "Backfischs Buch ist, gespickt mit einer Vielzahl hochkarätiger Interviewpartner, ein optimistisches, fast stürmisches Brevier der 1001 Chancen geworden."

17.03.2011, Neues Deutschland Investoren aus der Wüste -- "Ein sehr informativer Band, nicht nur für Manager."
Renditen im Über-Morgenland "Die Stärke des Buches ist die detailreiche Darstellung der wirtschaftlichen Situation und ihrer Akteure ... Wer eine volle Ladung Informationen sucht, der findet sie mit Akribie zusammengetragen und mit einer kräftigen Portion Optimismus eingeordnet." (Süddeutsche Zeitung) Die Scheich-AG "Backfischs Buch ist, gespickt mit einer Vielzahl hochkarätiger Interviewpartner, ein optimistisches, fast stürmisches Brevier der 1001 Chancen geworden." (Handelsblatt, 18.02.2011) Investoren aus der Wüste "Ein sehr informativer Band, nicht nur für Manager." (Neues Deutschland, 17.03.2011) Verlockungen aus 1001 Nacht "Dem Autor ist ein lesenswertes Kompendium über die Vorhaben in den Golfstaaten gelungen." (Neue Zürcher Zeitung, 06.07.2011)