Die Schildläuse stellen in Deutschland eine stark vernachlässigte, aber hochinteressante Insektengruppe dar. Neben extremen morphologischen Unterschieden zwischen den Geschlechtern und Entwicklungsstadien weisen sie eine beachtliche zwischenartliche Formenvielfalt auf. Von zeitlebens frei beweglichen Formen bis zu spezialisierten, fußlosen Vertretern reicht die Palette. Bemerkenswert sind die vielseitigen Anpassungen an die Wirtspflanzen. Der Besitz von Hautdrüsen, die Wachs, Lack und andere Sekrete liefern, ermöglicht es den Schildläusen, ihre pflanzliche Nahrung in Substanzen umzuwandeln,…mehr
Die Schildläuse stellen in Deutschland eine stark vernachlässigte, aber hochinteressante Insektengruppe dar. Neben extremen morphologischen Unterschieden zwischen den Geschlechtern und Entwicklungsstadien weisen sie eine beachtliche zwischenartliche Formenvielfalt auf. Von zeitlebens frei beweglichen Formen bis zu spezialisierten, fußlosen Vertretern reicht die Palette. Bemerkenswert sind die vielseitigen Anpassungen an die Wirtspflanzen. Der Besitz von Hautdrüsen, die Wachs, Lack und andere Sekrete liefern, ermöglicht es den Schildläusen, ihre pflanzliche Nahrung in Substanzen umzuwandeln, die ihnen wirksamen Schutz vor Umwelteinflüssen bieten.Schildläuse verursachen insbesondere in Obstplantagen tropischer Länder jährliche Verluste in Millionen-Höhe. Die klassische biologische Bekämpfung mit exotischen Parasitoiden und Prädatoren hat teilweise zu ausgezeichneten Erfolgen geführt, worauf im vorliegenden Buch am Beispiel der Maniokschmierlaus in Afrika und der San-José-Schildlausin Mitteleuropa näher eingegangen wird.Aber auch die Bedeutung der Schildläuse als Nützlinge wird beleuchtet. Im Mittelalter spielte in Mitteleuropa die Polnische Cochenilleschildlaus als Lieferantin von Purpurfarbstoff für Bekleidung eine bedeutende Rolle. Heute ist die Honigtauproduktion durch Cocciden wie die Physokermes-Arten wichtig. Honigtau bildet die Grundlage des Waldhonigs in der Imkerei und stellt außerdem eine wichtige Nahrungsquelle vieler Insektenarten dar, was sich auf die Artenvielfalt sehr positiv auswirken dürfte.
Prof. em. Dr. HEINRICH JOHANNES SCHMUTTERER, Jahrgang 1926, geb. in Papua-Neuguinea,beschäftigt sich seit über 50 Jahren mit Schild- und Blattläusen sowie Blattwanzen. Sein Interesse galt dabei sowohl ihrer Rolle als Honigtauerzeuger als auch ihrer Bedeutung bei der Übertragung phytopathogener Viren und Rickettsien. Schmutterers Forschungs- und Lehrtätigkeit führte ihn u.a. in den Sudan, nach Kenia, in die Dominikanische Republik und auf die Philippinen, wo er besonders auch die natürlichen Gegenspieler von Schild- und Blattläusen untersuchte. Zwischenzeitlich verlagerte er seinen Forschungsschwerpunkt auf den tropischen Niembaum, dessen Inhaltsstoffe auf Insekten entwicklungsstörend wirken. Seit 1995 widmet er sich wieder den Schildläusen in Deutschland.Schmutterer publizierte seine Ergebnisse in ca. 220 Fachzeitschriften-Beiträgen und 14 Büchern oder Buchbeiträgen. Er erhielt besondere Ehrungen im In- und Ausland, darunter 1985 die Karl-Escherich-Medaille der Deutschen Gesellsch
aft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGaaE), deren 1. Vorsitzender er von 1976-80 war, sowie 2004 den International Plant Protection Award of Distinction der International Association for the Plant Protection Sciences. Seit 1995 ist er Ehrenmitglied der DGaaE.
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