Mit Begeisterung haben wir in der Schulzeit gesungen: "Als die Römer frech geworden". So lustig man das Lied finden mag, so fürchterlich war das Gemetzel, von dem es handelt. 18 000 römische Soldaten samt ihrem Heerführer Varus fanden den Tod, sie waren den Germanen in die perfekt aufgestellte Falle gegangen. Der Schock saß tief. Die Niederlage im Jahre 9 n. Chr. bildete einen Wendepunkt in der römischen Expansionspolitik. In den nächsten vier Jahrhunderten wurde der Rhein als Grenze im Nordosten des Imperiums nicht mehr überschritten. Lange Zeit war der Schauplatz dieses epochalen Ereignisses…mehr
Mit Begeisterung haben wir in der Schulzeit gesungen: "Als die Römer frech geworden". So lustig man das Lied finden mag, so fürchterlich war das Gemetzel, von dem es handelt. 18 000 römische Soldaten samt ihrem Heerführer Varus fanden den Tod, sie waren den Germanen in die perfekt aufgestellte Falle gegangen. Der Schock saß tief. Die Niederlage im Jahre 9 n. Chr. bildete einen Wendepunkt in der römischen Expansionspolitik. In den nächsten vier Jahrhunderten wurde der Rhein als Grenze im Nordosten des Imperiums nicht mehr überschritten. Lange Zeit war der Schauplatz dieses epochalen Ereignisses umstritten, die Grabungen bei Kalkriese (nordöstlich von Osnabrück) seit 1987 haben erwiesen, dass man den tatsächlichen Ort der Schlacht nun gefunden hat.
Peter S. Wells ist Professor für Anthropologie an der Universität von Minnesota. Er ist einer der führenden Spezialisten für archäologische Funde aus der frühen und klassischen römischen Zeit.
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