Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Schlussszenen in "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing. Obwohl Gotthold Ephraim Lessings "Emilia Galotti" vor mehr als 240 Jahren seine Uraufführung am Braunschweiger Hoftheater feierte, zählt es bis in die Gegenwart zu den meist aufgeführten Bühnenstücken im deutschsprachigen Raum. Die simple, aber stetig vorwärtsdrängende Handlung im Zusammenhang mit seinen komplexen Figuren stellen das moderne Publikum bis heute vor eine willkommene, aber nicht ganz einfache Herausforderung. Denn obwohl die Gattung des Trauerspiels lange Zeit mit einer kalkulierten, vorhersehbaren Dramatik etikettiert wurde, kann Lessings "Emilia Galotti" dieser Kritik vor allem durch ein zweites Hinsehen standhalten und offenbart dabei zahlreiche Doppelböden, offene Fragen und Widersprüche.Vor allem der Schluss des Trauerspiels entzieht sich mit Emilias Ermordung durch ihren Vater Odoardo, trotz intensiver Forschungsarbeit, einer allumfassenden Deutung. Ohne daher Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, sollen in der vorliegenden Arbeit die viel diskutierten Schlussszenen analysiert werden. Als Ausgangspunkt wird dabei zunächst kurz auf die Lesart des Bürgerlichen Trauerspiels eingegangen, um darauf aufbauend die Voraussetzungen des Handelns exemplarisch zu beleuchten. Die neu gewonnenen Erkenntnisse sollen im weiterführendem Hauptteil mit einbezogen werden und ein besseres Verständnis für die Verstrickungen der einzelnen Figuren in Hinblick auf Emilias tödliches Ende ermöglichen. In einem Fazit werden die gemachten Ergebnisse zusammengetragen und kritisch reflektiert.Das Kernstück dieser Arbeit, die Analyse der Schlussszenen von Lessings Trauerspiel "Emilia Galotti", stellt einen kurzen Einblick in die komplexe Konstellation der Figuren im Stück dar. So legt die vorliegende Szenenanalyse abhängig von der jeweiligen Figurenperspektive zwar überraschende Zusammenhänge frei, ermöglicht jedoch keine Bündelung der verschiedenen Deutungstendenzen zu einer allumfassenden Interpretationsthese, die dem Werk gerecht werden würde. Bemerkenswert ist hierbei vor allem, dass, ähnlich einer Sisyphusarbeit, mit jeder neu gewonnenen Erkenntnis auch gleichzeitig neue Fragen aufgewirbelt werden.
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