Rezension „Die schöne Tote“ von Christi Daugherty
Im ersten Teil um Harper McClain „Echo Killer“ ermittelte sie an einem Fall, der dem Tod ihrer Mutter fast aufs Haar glich. „Die schöne Tote“ beinhaltet den Mord an der jungen, bildhübschen Jurastudentin Naomi Scott. Hauptverdächtiger, wie sollte es
anders sein, ist zunächst der Freund des Opfers. Nur Naomis Vater glaubt nicht daran und bringt…mehrRezension „Die schöne Tote“ von Christi Daugherty
Im ersten Teil um Harper McClain „Echo Killer“ ermittelte sie an einem Fall, der dem Tod ihrer Mutter fast aufs Haar glich. „Die schöne Tote“ beinhaltet den Mord an der jungen, bildhübschen Jurastudentin Naomi Scott. Hauptverdächtiger, wie sollte es anders sein, ist zunächst der Freund des Opfers. Nur Naomis Vater glaubt nicht daran und bringt einen anderen Verdächtigen ins Spiel. Peyton Anderson – Sohn des ehemaligen Bezirksstaatsanwalts. In diesem Buch bringt Christi Daugherty ihre Protagonistin damit erneut an ihre Grenzen. Nicht nur, dass Harper gegen Peyton Anderson ermittelt, nein – ein Fremder, der bereits im ersten Teil eine Rolle spielte, verschafft sich aus unklaren Gründen Zutritt zu ihrer Wohnung und ihrem Auto. Und als ob dies nicht schon genug wäre, meiden die Polizisten Savannahs Harper nach ihrem letzten großen Fall immer noch. Es gäbe also durchaus bessere Bedingungen um eine Titelstory zu schreiben.
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„Die schöne Tote“ beinhaltet einen durchaus clever gestrickten Kriminalfall und obwohl die Autorin Hinweise auf einen dritten Fall streut, nimmt die Spannung dadurch keinen Abbruch. Durch einen leichten und lebendigen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten. Obwohl ich den ersten Teil bereits vor einem Jahr gelesen habe, waren mir die Figuren und das Setting sofort wieder vertraut. Man merkt beim Lesen durchaus, dass Christi Daugherty selbst als Gerichtsreporterin gearbeitet hat und Savannah wie ihre Westentasche kennt. All ihr Wissen fließt wunderbar in die Geschichte ein. Es haucht den Figuren sowie der Umgebung Leben ein und lässt alle Figuren und Beschreibungen sehr authentisch wirken. Auch die Angst, die Naomi verspürt hat, bevor sie ermordet wurde, kann man aufgrund der Zeugenaussagen nachempfinden. Der Mordfall könnte genauso überall auf der Welt passiert sein und rief dadurch jede Menge Emotionen bei mir hervor. Viel zu oft kommen die Täter leider ungestraft davon. Christi Daugherty sieht dies wohl ähnlich und beginnt ihr Buch mit einer Widmung: „Für alle Frauen, über deren Ermordung erst auf Seite 6 berichtet wird.“
Das Finale des Buchs war an Spannung kaum zu überbieten, ereignis- und actionreich. Eine Wendung kurz vor Schluss überraschte und erschrak mich mindestens genauso wie Harper. Man kam – wie im Finale des ersten Teils – kaum zum Durchatmen. Und das alles, obwohl die Autorin einen neutralen Erzähler ohne Zeit- und Perspektivwechsel oder anderen stilistischen Schnickschnack für ihr Buch gewählt hat.
Mit der Auflösung des Mordfalls an Naomi und auch mit der Aussicht auf den dritten Teil bin ich mehr als zufrieden, aber (ich muss es zugeben) auch zum Sterben neugierig! Im Ernst, ich habe so viele Fragezeichen im Kopf, das glaubt ihr gar nicht! Das Buch sollte doch nicht einfach schon aufhören. Ich versinke jetzt also weiter in Lesekummer und fiebere auf den nächsten Teil hin.
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„Die schöne Tote“ ist wie ihr Vorgänger äußerst spannend geschrieben und rasant erzählt, ohne dabei den Figuren die nötige Tiefe und Authenzität zu nehmen. Ein sehr gelungene Fortsetzung, die mich erneut gespannt auf den nächsten Teil zurücklässt! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – auch wenn ihr den ersten Teil nicht lesen wollt, könnt ihr perfekt hier einsteigen. Volle Punktzahl für diesen großartigen Südstaaten-Thriller!