Man will ja bei allen Emotionen, die man in Cape Town erlebt hat, vor allem sich selber gegenüber skeptisch bleiben. So frage ich mich am Ende dieses Buches, schildere ich vielleicht ein Zerrbild von Kapstadt, möglicherweise von ganz Südafrika. Vorgeworfen wird es mir bestimmt. Dazu möchte ich sagen, ich hatte ursprünglich überhaupt nicht die Absicht, über diese klangvolle Metropole zu schreiben, entsprechend auch nicht die Spur einer Idee, mich mit Politikern oder Wirtschaftsmanagern zu tre en. Meine Spur war längst die Straße und haften blieb, was ich sah. Deswegen der Titel: "Acht Wochen zu Fuß durch Kapstadt". Was ich dort erlebt habe, erklärt sich aus sich selbst: Meine schwarzen Gesprächs-"Partner" stammten fast alle aus der Armenschicht. Es waren mehr oder weniger zufällige Begegnungen - Passanten, die mal stehenblieben, mal mich stehen ließen. Und doch wirkten sie alle auf mich wie Vertreter der betrogenen, schwarzen Mehrheit im Lande. Und im luftleeren, akademischen Raumhaben wir uns bei Gott nicht unterhalten... K.T.