Die Berliner Kieze sind bekannt, ja fast legendär - dabei lässt sich ein „Kiez“ nicht genau definieren. Ein Stadtteil, ein bestimmter Wohnbereich oder eine Szenekneipe?
Der Berliner Journalist Sebastian Petrich hält sich in seinem neuen Buch nicht mit langen Definitionen auf, sondern beginnt
gleich mit seinen Streifzügen durch die schönsten Berliner Kieze. Begleitet wird er dabei von dem…mehrDie Berliner Kieze sind bekannt, ja fast legendär - dabei lässt sich ein „Kiez“ nicht genau definieren. Ein Stadtteil, ein bestimmter Wohnbereich oder eine Szenekneipe?
Der Berliner Journalist Sebastian Petrich hält sich in seinem neuen Buch nicht mit langen Definitionen auf, sondern beginnt gleich mit seinen Streifzügen durch die schönsten Berliner Kieze. Begleitet wird er dabei von dem Fotografen Jürgen Henkelmann, der die Besonderheiten und die Atmosphäre der einzelnen Kieze in lebendigen Farbfotos festgehalten hat.
Insgesamt zwanzig Kieze hat das Autoren-Duo aufgesucht, wobei die Auswahl subjektiv ist. Wichtiges Kriterium war die Lebendigkeit des Viertels - das Leben auf der Straße, genauer gesagt auf dem Bürgersteig. Wie viele der Berliner Kieze hat sich z.B. der „Kollwitzkiez“ im Prenzlauer Berg zu einem Treffpunkt von Lebenskünstlern, Touristen und Kreativen entwickelt. Andere, wie der „Helmholtzkiez“, sind zu einer beliebten Wohngegend für Familien geworden. Die „Victoriastadt“ war eine ursprüngliche Arbeitersiedlung aus der Gründerzeit, während die „Rosenthaler Vorstadt“ aus einem alten Handwerker-viertel hervorgegangen ist.
Neben der unterschiedlichen Entstehungsgeschichte werden auch Kiez-Bewohner vorgestellt, wie Henning Vierck aus Rixdorf, Initiator des Comenius-Gartens, oder Philipp Sawallisch, der eine Buchhandlung im „Reuterkiez“ betreibt. Auch prominente Besucher und Gäste werden erwähnt. So entsteht zusammen mit den Fotos ein äußerst farbiges Bild der unterschiedlichen Kieze. Da beide Autoren aus Berlin kommen ist es zudem sehr authentisch. Ein Buch für jeden Berlin-Liebhaber. Und für jeden Nicht-Berliner vielleicht eine Anregung für den nächsten Besuch der Hauptstadt. Es müssen ja nicht immer nur die altbekannten Sehenswürdigkeiten sein.