"Einer, dessen Sprache an sich schon Musik ist und die doch die Töne nicht verdrängte, sondern sie eher durch ihre andeutende Zartheit zum Fortfahren mit den Mitteln der Melodie und der klanglichen Anreicherung hervorlockte, war Joseph Freiherr von Eichendorff. Schumans vielleicht schönster Liedopus, der 'Liederkreis', wurde durch diesen Dichter angeregt. Hugo Wolf verlegte mit einem ganzen Konvolut sonst nicht vertonter Kostbarkeiten das Schwergewicht auf die kecken, draufgängerischen oder leicht ironischen Stücke. Hans Pfitzner, mit seiner Vorliebe für den Naturlaut, hält sich an Eicherdorffs Offenbarungen versunkener Innerlichkeit. Aber auch Mendelssohn, Brahms, Reger, Schoeckm, Schwatz-Schilling und nicht zuletzt der Mahler-Schler Bruno Walter fühlen sich durch die von allem Mythischen befreite, nur im deutschen Sprachbereich so denkbare Schlichheit dieses Dichters angeregt."