Zu Ostern 1327 will Petrarca die schöne und wahrscheinlich verheiratete Dame erblickt haben, die er Laura nennt. Die Begegnung soll in Avignon vor der Kirche Sainte Claire stattgefunden haben. Ob das, was er daraus gemacht hat, der Wahrheit entspricht, ist jedoch ebenso unwichtig wie etwa die Frage, ob Hänsel und Gretel wirklich in den Wald gegangen sind. Petrarca geht es hier um eine Begebenheit als Ausgangspunkt einer Liebesgeschichte seines 'Canzoniere'. Auch über die Person der Laura wurde viel spekuliert; doch ist auch hier fraglich, ob sie je existiert hat.
Viel wird in Petrarcas Versen geweint, doch man muß sich das Weinen als einen Genuß vorstellen, ein ehrliches, ungeniertes Interesse am eigenen Empfinden, auch, und gerade, dem traurigen. Vielleicht kommt dieser Subjektivismus einem sich anbahnenden Lebensgefühl unserer Zeit entgegen. Das würde Petrarcas Chance, wieder Gehör zu finden, erhöhen - eine Chance, die durch Jürgen von Stackelbergs neue Wiedergabe in poetischerProsa ungleich verstärkt wird.
Viel wird in Petrarcas Versen geweint, doch man muß sich das Weinen als einen Genuß vorstellen, ein ehrliches, ungeniertes Interesse am eigenen Empfinden, auch, und gerade, dem traurigen. Vielleicht kommt dieser Subjektivismus einem sich anbahnenden Lebensgefühl unserer Zeit entgegen. Das würde Petrarcas Chance, wieder Gehör zu finden, erhöhen - eine Chance, die durch Jürgen von Stackelbergs neue Wiedergabe in poetischerProsa ungleich verstärkt wird.