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Wie oft geht im Alltagsstress die Zeit für den Partner unter. Da wäre es doch schön, sich endlich einmal wieder auszuklinken und zusammen lauschige Plätze, verträumte Hütten und stille Täler zu erkunden! Zu leichten Touren in romantischer Berglandschaft, die mit einem malerischen Sonnenuntergang oder einem Heuhotel locken, verführt dieser neue Wanderführer. Hier finden Paare, was die bayerischen Voralpen zu jeder Jahreszeit für Verliebte bieten.
Wenn Paare wandern, sieht das so aus: Erst kommt der Mann. Dann kommt lange nichts. Und dann kommt irgendwann eine Frau. Der Mann ärgert sich, weil er sie doch zum Mitwandern überredet hat. Und die Frau, weil sie sich hat überreden lassen. Wahlweise funktioniert die geschlechterspezifische Rollenverteilung andersherum. Es gibt auch Paare, die Hand in Hand gehen, in Kaffeebohnenröster-Partnerlook gekleidet sind, und deren Angleichung so weit geht, dass sie sogar Unisex-Frisuren tragen. Man weiß dann nicht, wer gruseliger ist, die Zusammen- oder die Getrenntwanderer. Ganz selten allerdings stehen wandernde Paare in einem gerade mal zehtiefen Fluss und bespritzen sich mit Wasser. Das suggeriert aber das Bild auf der Rückseite des Buchs „Die schönsten Wanderungen für Verliebte“ von, na klar, einem wandernden Paar, Margit und Michael Kleemann. Dieses Buch ist so schön geworden, dass es ein besseres Klappenbild verdient hätte. Da rauschen die Wildbäche, flüstern die Liebesbuchen, blinzeln Kälblein in die Linse und rumpeln Romantikzüge durch verwunschene Wäldchen, dass es eine Freude ist. Die Wege sind so sanft gewählt, dass es nicht zu Getrenntwanderungen kommen dürfte, und auf jeder Tour sind einige Schmankerl eingebaut, von der Massagemöglichkeit bis zum Candlelight-Dinner. Wenn das kein Buch für den Frühling ist!
Margit und Michael Kleemann: Die schönsten Wanderungen für Verliebte ; J. Berg Verlag; 96 Seiten; 100 Abbildungen; 14,95 Euro.
In anderen Sprachen ist es längst eine Art Standardwerk über den Radsport: „Der Schweiß der Götter“, akribisch recherchiert und geschrieben von dem niederländischen Soziologen Benjo Maso, das aktualisiert jetzt auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Maso analysiert das Geflecht aus Medien, Fahrradherstellern, Sponsoren und Fahrern, die bei allem Streben nach den eigenen Vorteilen immer eines gemeinsam hatten: Das Schaffen großer Geschichten tapferer Helden. Er entlarvt zahlreiche dieser Mythen, deshalb ist das Buch nichts für jene, die gerne weiter einen verklärten Blick auf den Radsport und insbesondere die Tour de France behalten wollen. Aber sehr wohl für alle, die denken, schon alles zu wissen oder glauben, verstanden zu haben. Maso hält viele Überraschungen bereit.
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Benjo Maso: Der Schweiß der Götter – Die Geschichte des Radsports; Covadonga Verlag; 287 Seiten; 25 Fotos; 14,80 Euro.
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