Ein Mann kehrt in die Stadt seiner Kindheit zurück, um sein Erbe zu verkaufen und damit ein Stück eigener Geschichte. Er geht durch das Haus, die Räume, den Keller. Ein Strom der Erinnerung überfällt ihn, jedes Zimmer, jedes Detail bringt ihn zu sich zurück, evoziert Bilder, Eindrücke, Gerüche. Das seinem Abbruch entgegenträumende Haus wird dem Mann zur Chiffre, dann zu einer Art Organismus, in dessen Kopf, dem Speicher, sich Gedächtnisformen aufschließen, die dem Mann ein verändertes Verhältnis zu sich selbst geben. Er findet seine »Urschrift«: Briefe, Hefte, Bücher und Bilder, Erinnerungen an das eigene Beginnen. Der Abschied wird zu einer Rückkehr, das Vergessene zum Erinnern einer Geschichte, die so nur das Haus zu erzählen vermag: »Ich konnte meine Vergangenheit, die sich an diesem Tag des Wiedersehens und Abschieds ungerufen, wenn auch nicht überraschend in meine Gegenwart drängte, nur in und mit den Begriffen verstehen, mit denen ich sie mir erschaffen hatte.« Klaus Modicks »Die Schrift vom Speicher« ist ein poetischer Roman über den letzten Besuch im Haus der Kindheit. Der Pfad der Erinnerung führt auch den Leser zurück zum eigenen Erlebnis, zum »Geschmack« der frühen Jahre.
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