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Yasmina Khadra
Gebundenes Buch
Die Schuld des Tages an die Nacht
Ausgezeichnet mit dem LiRE Prix Roman 2008
Übersetzung: Keil-Sagawe, Regina
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'Nach einem halben Jahrhundert trifft Jonas noch einmal die Freunde aus Jugendtagen. Er blickt zurück auf sein Leben und die bewegte Geschichte seiner Heimat Algerien. Unter dem arabischen Namen Younes wird er auf der Nachtseite des Schicksals geboren, als Jonas wächst er im europäischen Viertel der Küstenstadt Rio Salado auf. Dort begegnet er der schönen Französin Émilie - sie wird die große Liebe seines Lebens. Die Sehnsucht dieser beiden Menschen spiegelt über Jahrzehnte hinweg das dramatische Verhältnis von Orient und Okzident, zweier Welten, die einander so viel Leid zufügen un...
'Nach einem halben Jahrhundert trifft Jonas noch einmal die Freunde aus Jugendtagen. Er blickt zurück auf sein Leben und die bewegte Geschichte seiner Heimat Algerien. Unter dem arabischen Namen Younes wird er auf der Nachtseite des Schicksals geboren, als Jonas wächst er im europäischen Viertel der Küstenstadt Rio Salado auf. Dort begegnet er der schönen Französin Émilie - sie wird die große Liebe seines Lebens.
Die Sehnsucht dieser beiden Menschen spiegelt über Jahrzehnte hinweg das dramatische Verhältnis von Orient und Okzident, zweier Welten, die einander so viel Leid zufügen und dennoch so verzweifelt um Versöhnung ringen. Dass sie möglich ist, zeigt Yasmina Khadras großer Roman auf unvergleichlich poetische Weise.
Entdecken Sie auch das Hörbuch zu diesem Titel!
Die Sehnsucht dieser beiden Menschen spiegelt über Jahrzehnte hinweg das dramatische Verhältnis von Orient und Okzident, zweier Welten, die einander so viel Leid zufügen und dennoch so verzweifelt um Versöhnung ringen. Dass sie möglich ist, zeigt Yasmina Khadras großer Roman auf unvergleichlich poetische Weise.
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Regina Keil-Sagawe, geb. 1957 in Bochum, Studium der Romanistik, Germanistik und Orientalistik. Lehre an den Universitäten Heidelberg, Brüssel und Rabat. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des Maghreb sowie Übersetzungen aus dem Französischen. Die Autorin lebt in Heidelberg.
Yasmina Khadra ist der Künstlername des 1955 geborenen Autors Mohammed Moulessehoul. Als hoher Offizier der algerischen Armee veröffentlichte er seine ersten Bücher wegen der strengen Zensurbestimmungen unter den beiden Namen seiner Frau. Erst nachdem er im Dezember 2000 mit seiner Familie nach Frankreich ins Exil gegangen war, konnte er dieses Pseudonym lüften. Yasmina Khadra lebt heute in Paris. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Grand Prix de Littérature Henri Gal ausgezeichnet.
Yasmina Khadra ist der Künstlername des 1955 geborenen Autors Mohammed Moulessehoul. Als hoher Offizier der algerischen Armee veröffentlichte er seine ersten Bücher wegen der strengen Zensurbestimmungen unter den beiden Namen seiner Frau. Erst nachdem er im Dezember 2000 mit seiner Familie nach Frankreich ins Exil gegangen war, konnte er dieses Pseudonym lüften. Yasmina Khadra lebt heute in Paris. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Grand Prix de Littérature Henri Gal ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein HC
- Originaltitel: Ce que le jour doit à la nuit
- Seitenzahl: 413
- Erscheinungstermin: 11. März 2010
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 147mm x 35mm
- Gewicht: 654g
- ISBN-13: 9783550087905
- ISBN-10: 355008790X
- Artikelnr.: 28015047
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Für Martina Meister ist dieser Roman des Algeriers Yasmina Kadhra sein bisher größter Wurf, eine Familiensaga, die sie tief hineingezogen hat in das Algerien der Kolonialzeit, in dem Kolonialisten und Einheimische, Franzosen und Algerier, Ausbeuter und Ausgebeutete sich nicht nur miteinander arrangiert hatten, sondern Zukunft versprachen. Es ist ein nostalgischer Blick, den Khadra hier auf Algeiren wirft, er erzählt recht ornamental, ja mitunter auch an der Grenze zum Kitsch und darüber hinaus. Aber trotzdem hat sich Rezensentin Meister nicht von dieser Geschichte losreißen können, sich ihrem Sog hingegeben und sie als eindrucksvolle Liebeserklärung an sein Land hingenommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Der zehnjährige Younes wächst mit Vater, Mutter und einer kleinen Schwester in Algerien auf dem Land auf. Viele der Einwohner haben sich der Landflucht angeschlossen, aber Issa, Younes' Vater, ist stolz auf das Land, das schon seit Generationen der Familie gehört. Doch es sind die …
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Der zehnjährige Younes wächst mit Vater, Mutter und einer kleinen Schwester in Algerien auf dem Land auf. Viele der Einwohner haben sich der Landflucht angeschlossen, aber Issa, Younes' Vater, ist stolz auf das Land, das schon seit Generationen der Familie gehört. Doch es sind die 1930er Jahre und das Leben ist schwer. Issa ist hoch verschuldet, aber die diesjährige Ernte verpricht Rettung ... bis Issa sein Glück im Dorf ausplaudert und kurze Zeit später die Felder lichterloh brennen. Nun hat die Familie nichts mehr und flüchtet selbst im französisch besetzten Algerien in die Stadt. Bei der Ankunft kommt die Stadt dem jungen Younes paradiesisch vor: wunderschöne Häuser, schöne und entspannte weiße Menschen, Gärten und Balkone. Mit Hilfe eines Onkels will die Familie wieder auf die Füße kommen. Doch wer nichts hat, lernt die dunkle Seite der Stadt kennen, die Vororte und Slums: "Es genügt, einen Häuserblock zu umrunden, schon gelangt man vom Tag in die Nacht, vom Leben in den Tod."
Issa ist stolz und hängt sehr an seiner Ehre. Daher will er von seinem Bruder, dem Apotheker, keine Hilfe annehmen, obwohl es diesem finanziell sehr gut geht. Issa gibt seine Familie somit dem Untergang preis. Sich hochzuarbeiten ist schwere Arbeit und dauert lange. Zudem erlaubt er Younes nicht, sich am Familienauskommen zu beteiligen. Als Issa durch einen Verrat schließlich alles bisher Erarbeitete verliert, ist er am Boden zerstört.
Ihm bleibt nichts anderes übrig als dem Drängen seines Bruders nachzugeben und Younes in dessen Obhut zu geben. Der Apotheker und seine Frau adoptieren den Jungen und ziehen mit ihm nach Río Salado. Aus Younes wird Jonas und als einer von sehr wenigen Arabern wächst Jonas mit anderen französischen, christlichen und jüdischen Kindern auf und genießt ein komfortables Leben. Dabe wird er immer wieder Zeuge, wie schlecht es den eigentlichen Algeriern geht, zu denen auch seine ursprüngliche Familie gehört. Er sieht auch, wie die Franzosen die Algerier misshandeln und ausbeuten. Doch Jonas kann sich nicht für eine Seite entscheiden, wird es aber bald müssen - so wie die Geschichte voranschreitet.
Yasmina Khadra ist das Pseudonym eines algerischen Schriftstellers, der zur Armee gehörte und sein Pseudonym erst lüften konnte, als er sich bereits im Exil befand. Seine Bücher sprechen gesellschaftsrelevante Themen der arabischen Länder (bspw. Afghanistan, Algerien, Iran) an. Die Selbstverständlichkeit moslemischer Werte machen dem Leser deutlich, dass es auch noch andere Kulturen gibt. Die Überraschung des jungen Younes darüber, dass Frauen unverschleiert auf den Straßen unterwegs sind, ist ein Beispiel dafür. Khadra öffnet dem Leser die Augen und ist in der Lage, diese Kulturen nicht als etwas Exotisches, sondern völlig Alltägliches darzustellen. Hinzu kommt Khadras wunderschöner Schreibstil, den ich einfach liebe. Die Beschreibungen und Vergleiche sind farbenprächtig, das Leben spürbar und für den Leser erlebbar. Die Sprache ist poetisch und anschaulich. Im Vergleich zu "Die Schwalben von Kabul", das einem sehr viel Konzentration abverlangte, ist "Die Schuld des Tages an die Nacht" sehr leicht und flüssig zu lesen. Khadra macht auch sehr deutlich, wie sehr die historischen Entwicklungen an Younes vorbeigehen und doch gelingt es ihm, dem Leser die Umbruchstimmung im Algerien der 60er Jahre nahezubringen.
Neben einer Geschichte über das Schicksal, die Freundschaft und die Liebe ist dem Autor auch eine spannende Darstellung der algerischen Geschichte von 1930 bis 1960 gelungen, in der ein Weltkrieg and Algerien vorbeizieht und das Land sich schließlich von Frankreich emanzipiert. Mich hat Khadra mit diesem neuen Werk absolut überzeugt, gefesselt und auch mitleiden lassen. Und ich kann es nur jedem ans Herz legen!
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Wahrlich ein Epos. Younas erzählt seine Lebensgeschichte. Vom armen Jungen, der mit seiner Familie vor der Armut in die Stadt flüchtet. Dort hat die Armut aber nur andere Gesichter und Dimensionen. Zunächst vom Stolz geleitet, verhindert der Vater, dass der Sohn bei dessen Onkel …
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Wahrlich ein Epos. Younas erzählt seine Lebensgeschichte. Vom armen Jungen, der mit seiner Familie vor der Armut in die Stadt flüchtet. Dort hat die Armut aber nur andere Gesichter und Dimensionen. Zunächst vom Stolz geleitet, verhindert der Vater, dass der Sohn bei dessen Onkel aufwächst. Als immer mehr Träume des Vaters zerplatzen, gibt er seinen Sohn letztlich in die Hände seines Bruders. Dort wird aus Younas Jonas, ein Kind, das eine gute Erziehung und Ausbildung erhält, auf der sonnigen Seite des Lebens in Algerien aufwächst. Seine Familie und seine alte Heimat entschwindet ihm zusehends. Er findet Freunde, wächst auf, verliebt sich unglücklich und wird wie sein Onkel Apotheker. Doch er wird nicht glücklich. Aus falschem Ehrgefühl heraus verliert er seine große Liebe, wird einsam und findet nie zu sich selbst. Geplagt von Selbstzweifeln erlebt er das gespaltene Algerien mit, dass ebenso wie Younas sich selbst sucht. Die Unabhängigkeitsbewegung in Algerien versetzt Younas neue Schicksalsschläge...
Der Leser spürt die Vrzweiflung und Verbitterung des Younas, leidet mit, wenn seine große Liebe einen Anderen heiratet. Gefangen in den Zwängen seiner Kultur und den Versuchungen der neuen Welt fühlt sich Younas sein ganzes Leben als Außenseiter. Er kann und will nicht Stellung beziehen, entscheidet sich dazu, sich nicht zu entscheiden.
Vergleichbar mit dem Drachenläufer ist ein großes Buch gelungen, dass sowohl die persönlichen Dramen im Leben eines Mannes als auch die Verwirrungen eines zerrissenen Landes hervorragend beschreibt. Das Buch fesselt, läßt mitleiden und man möchte sich die Haare raufen, wenn Younas zögert, sein Leben nicht selbst in die Hand nimmt. Ein wunderbares Buch, mit Tiefe und Wärme geschrieben, wie es nur jemand kann, der in diesem Land aufgewachsen ist.
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Die Schuld des Tages an die Nacht erzählt den bewegenden Lebensweg von Younes. Die Flucht mit seinen Eltern aus der Armut als Bauern, hin in die Großstadt Oran. Auch dort fristet die Familie ein bemitleidenswertes Leben, bis Younes von seinem Vater an seinen Onkel gegeben wird und von nun …
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Die Schuld des Tages an die Nacht erzählt den bewegenden Lebensweg von Younes. Die Flucht mit seinen Eltern aus der Armut als Bauern, hin in die Großstadt Oran. Auch dort fristet die Familie ein bemitleidenswertes Leben, bis Younes von seinem Vater an seinen Onkel gegeben wird und von nun an bei ihm lebt. Sein neues Leben als Jonas beginnt. Weg von der Armut, dank Bildung zu einem angenehmen Lebensstil. Neue Freunde, aber auch die Leides des Krieges - Zweiter Weltkrieg und Bürgerkrieg - erwarten den jungen Mann.
Das Cover zeigt eine Familie am Strand. Im Vordergrund ein rennende Junge, im Hintergrund die Mutter, die sich hinter dem Rücken des Vaters verbirgt. Eigentlich ein Bild voller Freude, aber es symbolisiert auch Abschied und Trennungsschmerz.
Yasmina Khadra hat von dem Thema her einen eindrucksvollen Roman geschaffen. Algerien in den 30er Jahren bis heute ist bestimmt nicht häufig in Bücher vertreten, leider muß ich sagen. Er bringt das Land dem Leser nah und verknüpft die weltpolitischen Ereignisse - Zweiter Weltkrieg - wunderbar mit den Geschicken des Landes. Die Landschaft beschreibt der Autor bildlich. Ich konnte die duftenden Weinberge förmlich vor mir sehen und die Gluthitze spüren. Auch die handelnden Personen, insbesondere seinen Protagonisten Jonas kommen einfühlsam und nah zur Geltung. Nur der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass mehr als ein Autor an dem Roman beteiligt waren. Jonas Leben wird schwungvoll erzählt, die Dialoge sind spritzig und lesen sich toll. Aber die immer wiederkehrenden Abschweifungen störten den Fluss des Buches extrem und bremsten mich beim Lesen aus. Zudem bleiben für mich viele Enden der Geschichte offen und einigen Handlungssträngen konnte ich nicht folgen. Durch die Leseprobe und den Klapptext hatte ich etwas ganz anderes erwartet.
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Yasmina Khadra.....ein Frauenname?
Umso überraschter war ich, dass sich dahinter ein Mann verbirgt, der es versteht, auch noch richtig schön und gefühlvoll zu schreiben.
Ich habe mich gerne nach Algerien führen lassen und habe mit Interesse die Geschichte von Younes/Jonas …
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Yasmina Khadra.....ein Frauenname?
Umso überraschter war ich, dass sich dahinter ein Mann verbirgt, der es versteht, auch noch richtig schön und gefühlvoll zu schreiben.
Ich habe mich gerne nach Algerien führen lassen und habe mit Interesse die Geschichte von Younes/Jonas und dessen Lebens- bzw. Leidensweg verfolgt.
Der Autor versteht es, einen mitfühlen zu lassen, was Younes erlebt und wie er zwischen den verschiedenen Welten hin und hergerissen ist und dabei versucht sich selbst zu finden. Auch seine Liebe zu Emilie läßt einen bis zum Ende mitfiebern und mitleiden......
Unbedingt lesenswert!!!!
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Die beschwerliche Suche einer algerischen Familie nach einem neuen Leben in der Stadt, die in den ersten Kapiteln des Buches geschildert wird, entwickelt sich zu einer dramatischen, packenden Geschichte von Liebe und Freundschaft vor dem Hintergrund der nicht minder furiosen Entwicklungen der …
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Die beschwerliche Suche einer algerischen Familie nach einem neuen Leben in der Stadt, die in den ersten Kapiteln des Buches geschildert wird, entwickelt sich zu einer dramatischen, packenden Geschichte von Liebe und Freundschaft vor dem Hintergrund der nicht minder furiosen Entwicklungen der Geschichte Algeriens.
Nachdem Younes' Familie auf dem Dorf durch Brandstifter - mißgünstige, neidische Zeitgenossen - die gesamte Ernte und damit ihre Existenzgrundlage verloren hat, begibt sie sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Stadt Oran. Doch Ach: da der sturköpfige Vater sich nicht von seinem älteren Bruder unterstützen lassen will, beginnt für die Familie ein beschwerliches Leben im Armenviertel. Der Vater arbeitet bis zum Umfallen im Hafen, trotzdem scheitert er: als er genug verdient hat, um seiner Familie eine bescheidene Existenz zu sichern, wird er ausgeraubt. Nachdem er den Dieb ermordet hat, bringt er Younes zu seinem Bruder, der zusammen mit seiner Frau eine Apotheke führt und damit zur Oberschicht der algerischen Bevölkerung zählt, die durchaus Kontakte zu der ausländischen Bevölkerung - vor allem Franzosen, doch auch Juden, Spanier - hat. Younes, der fortan Jonas genannt wird, hat nun die Möglichkeit zum Schulbesuch und führt zunächst in Oran, dann in der Küstenstadt Rio Salado ein Leben zwischen den Welten: als gebildeter Algerier hat er in den 40er und 50er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts fast ausschliesslich ausländische Freunde - aus gesellschaftlichen Gründen, da fast nur Ausländer mit ihm die Schule besuchen, wird jedoch immer wieder mit dem Schicksal seines Volkes konfrontiert. Der Onkel, der mit der Nationalbewegung sympathisiert und deren Vertreter in seinem Hause empfängt, ist nach einer Verhaftung nicht mehr derselbe, einheimische Dienstboten die bei seinen reichen ausländischen Bekannten beschäftigt sind, wenden sich hilfesuchend an ihn. Bunte Schilderungen der mehr oder weniger unbeschwerten Jugendjahre von Jonas nehmen eine tragische Wendung, als Émilie auftaucht - eine dunkeläugige Schönheit, in die sich der gesamte Freundeskreis verliebt. Doch sie liebt nur Jonas, den sie, wie sich später herausstellt, schon aus Kinderzeiten von regelmäßigen Besuchen in der Apotheke kennt. Jonas jedoch hält sich zurück: zunächst aus Respekt vor seinen Freunden, dann aufgrund einer Forderung von Émilies Mutter: mit dieser hatte er nämlich sein erstes sexuelles Erlebnis und sie untersagt ihm strikt eine Bindung mit ihrer Tochter. Im Gegensatz zum Film "Reifeprüfung", an dem ich mich trotz des vollkommen unterschiedlichen Umfeldes zeitweise stark erinnert fühlte, folgt Jonas nicht seinen Gefühlen, sondern dem Versprechen, das er der Mutter gab.
Eindrucksvoll ist Khadras Sprache: auch wenn die Ereignisse stellenweise traurig und trist sind, verleiht Khadra ihnen ein prächtiges schillerndes Gewand, indem er sie in seine wunderschöne Sprache kleidet. Der Autor schreibt nicht nicht, er malt mit Worten: Wie so oft in seinen Werken wird auch in Khadras neuem Buch das leidvolle Schicksal des algerischen Volkes angesprochen, doch bildet es hier eher den Rahmen für die unglückliche Liebesgeschichte zwischen Jonas und Émilie. Der Autor verpackt seine Schilderungen in eine blumigen, bildreiche Sprache, so dass sie trotz der häufig tragischen Wendungen der Geschichte für den Rezipienten ein ungeheures Lesevergnügen darstellen. Als kleiner Abstrich aus meiner Sicht wäre anzuführen, dass nicht jeder Erzählstrang befriedigend zu Ende geführt wird.
Diese elegante Lektüre von höchster sprachlicher Qualität - auch in der Übersetzung von Regina Keil-Sagawe wird der anspruchsvolle Stil beibehalten - ist jedem Freund guter Literatu
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