Die beiden Nachbarn Deutschland und die Schweiz pflegen einen intensiven kulturellen Austausch und glauben sich zu kennen. Für die Politik gilt das allerdings weniger. So verstehen Deutsche etwa kaum, warum sich die Schweiz gegenüber der EU nicht lammfromm, sondern eher wie eine störrische Ziege verhält. Der Grund hierfür ist einfach: Aufgrund der Unterschiede in Macht und Einfluss ist Schweizer Politik für Deutschland eher unwichtig, was sich umgekehrt nicht sagen lässt. Dieses Buch versteht sich als Versuch, diese Asymmetrie etwas zu verkleinern. Wolf Linder, emeritierter Professor am Berner Institut für Politikwissenschaft, stellt in seiner Sammlung von Aufsätzen, Vorträgen und Medienbeiträgen sowohl Grundfragen als auch aktuelle Probleme schweizerischer Politik vor. Neben einigen gesellschaftspolitischen Fragen kommen vor allem die Besonderheiten der Verfassungspolitik, der direkten Demokratie, des Föderalismus und des Verhältnisses zur EU zur Sprache. Sie sollen Leserinnen und Lesern die Eigenheiten und die politische Kultur schweizerischer Demokratie näherbringen. Mehrere Beiträge beziehen sich in vergleichender Perspektive auf Deutschland. Das Buch richtet sich sowohl an wissenschaftlich Tätige als auch an politisch Interessierte.