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Während andere Staaten wirtschaftliche Sanktionen gegen das Apartheidregime verhängten, stellten sich die Schweizer Behörden konsequent auf den Standpunkt, dass Südafrika ein Staat wie jeder andere sei. Schweizerische Grossunternehmen sahen in Südafrika einen attraktiven Wirtschaftspartner, teilweise profitierten sie auch von den Boykotten. Einige politische Kräfte sympathisierten zudem offen mit dem Regime am Kap. Von der Debatte um das Verhalten der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs ermuntert, kam 1997 die Forderung auf, eine historische Untersuchung auch der schweizerischen…mehr

Produktbeschreibung
Während andere Staaten wirtschaftliche Sanktionen gegen das Apartheidregime verhängten, stellten sich die Schweizer Behörden konsequent auf den Standpunkt, dass Südafrika ein Staat wie jeder andere sei. Schweizerische Grossunternehmen sahen in Südafrika einen attraktiven Wirtschaftspartner, teilweise profitierten sie auch von den Boykotten. Einige politische Kräfte sympathisierten zudem offen mit dem Regime am Kap.
Von der Debatte um das Verhalten der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs ermuntert, kam 1997 die Forderung auf, eine historische Untersuchung auch der schweizerischen Apartheid-Vergangenheit zu veranlassen. So entstand - von Parlament und Bundesrat in Auftrag gegeben und dem Schweizerischen Nationalfonds zur Durchführung übertragen - der hier vorliegende Bericht. Er bietet eine Synthese von zehn einzelnen Forschungsprojekten. Der Bericht identifiziert die wichtigsten Akteure in der Gestaltung der Beziehungen zu Südafrika, er umschreibt die rechtlichen Rahmenbedingungen, in denen sich diese Akteure bewegten, und die mentalen Wahrnehmungsmuster, von denen sie sich leiten liessen. Das Hauptkapitel befasst sich mit den Handlungsspielräumen und Haltungen im wirtschaftlichen Bereich. Dabei steht der Handel mit Krediten, Gold, Diamanten und Kriegsmaterial im Vordergrund. Ein weiteres Kapitel handelt von den nichtwirtschaftlichen Fragen, den politischen Deklarationen, der illusionären Vermittlerrolle, der Besuchsdiplomatie, der militärischen Kooperation, den Sportkontakten, der Haltung in der Auswanderungsfrage - und der nach 1986 einsetzenden Unterstützung der schwarzen Opposition.
Autorenporträt
Prof. Dr. Georg Kreis, geb. 1943, Historiker, Leiter des Europainstitutes der Universität Basel, seit deren Gründung 1995 Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus. Lebt und arbeitet in Basel.