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Hat die junge Liebe zwischen Hannah und Tom eine Chance gegen die tödliche Bedrohung der Pest? Mary Hooper entführt in das London des 17. Jahrhunderts, in die Welt der Zuckermacher, Apotheker und Wunderheiler.

Produktbeschreibung
Hat die junge Liebe zwischen Hannah und Tom eine Chance gegen die tödliche Bedrohung der Pest?
Mary Hooper entführt in das London des 17. Jahrhunderts, in die Welt der Zuckermacher, Apotheker und Wunderheiler.
Autorenporträt
Mary Hooper begann zu schreiben, als ihre Kinder noch klein waren. Seitdem hat sie zahlreiche Kurzgeschichten für Zeitschriften und über dreißig Kinder- und Jugendbücher verfasst. Zudem gibt sie Kurse in Kreativem Schreiben. Mary Hooper lebt in Hampshire, England.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.03.2004

Tod und Liebe
Mary Hoopers Roman über die Pest in London
Endlich darf Hannah nach London zur Schwester reisen: Das große Abenteuer kann beginnen. Die Mode der feinen Damen will das rothaarige Dorfmädel studieren, die lästigen Sommersprossen mit Tinkturen bleichen und sich baldmöglichst einen feschen Kerl anlachen. Tatsächlich bleibt das Abenteuer auch nicht aus – doch es ist ganz anderer Art, als Hannah es sich in ihren hochfliegenden Träumen zuhause ausgemalt hat. Denn London steht vor einer der schlimmsten Prüfungen seiner Geschichte: In der Stadt ist soeben die Pest ausgebrochen.
Ein gruseliges Thema hat sich die britische Autorin Mary Hooper schon ausgesucht für ihren historischen Jugendroman Die Schwester der Zuckermacherin – doch es ist erstaunlich, wie sie es schafft, aus diesem Stoff kein tränenfeuchtes Melodram oder angstschürendes Schauermärchen zu stricken, sondern ein bei aller Härte leichtes und geradezu optimistisches Buch. Das liegt an der jugendlichen Naivität und Beschwingtheit, mit der sich die ländlich-robuste Ich-Erzählerin der Stadt und langsam auch der Krankheit nähert. Ihrem wachen Blick entgeht zwar keine Dreckrinne und kein Abfallhaufen, ihre Nase wird vom Gestank in den Straßen gequält, doch Hannah passt sich geschmeidig an die fremde Welt an: Ihrer älteren Schwester hilft sie geduldig in deren florierendem Laden „Zur kandierten Rosenblüte”, durch eine als Magd verdingte Kindheitsfreundin erhält sie Einblick in die vornehmen Häuser adliger Kreise, und mit dem Apothekerlehrling Tom bahnt sich rasch die erste Liebe an.
Alles könnte so schön sein – doch schon schlägt die Pest in der Nachbarschaft zu, erbarmungslos, rettungslos. Schon werden die ersten Häuser versiegelt, läuten die Totenglocken, rasseln die Leichenkarren. Am Ende wird die Pest im London des Jahres 1665 mehr als hunderttausend Opfer gefordert haben – das ist ein Drittel der damaligen Bevölkerung. Mary Hooper schildert die langsam ansteigende Panik, die vergeblichen Versuche, sich mit Wundermitteln zu schützen oder aus der Stadt zu flüchten, so anschaulich, als sei sie selbst dabei gewesen. Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass der damalige Umgang mit der Katastrophe mitunter fatal an heutige Verdrängungs- und Bewältigungsstrategien erinnert: Die Zeiten mögen sich ändern, doch die Menschen bleiben letztlich die gleichen.
Mary Hooper ist eine einfühlsame Milieustudie gelungen, die sich in den präzise recherchierten Details niemals verliert. Im Gegenteil schnurrt die Geschichte schnell und chronologisch herunter, ganz auf den Fortgang der spannenden Handlung und auf wenige Figuren konzentriert. Allen voran natürlich Hannah, die sich in all dem Elend an den Gedanken klammert, bloß nicht ungeküsst zu sterben. Am Ende ist sie zumindest schon mal nicht gestorben. Und alle Küsse der Welt, sie liegen noch vor ihr. (ab 12 Jahre).
ANTJE WEBER
MARY HOOPER: Die Schwester der Zuckermacherin. Aus dem Englischen von Bettina Bach. Bloomsbury Verlag 2004. 256 Seiten, 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Vom Kauf des historischen Jugendromans von Mary Hooper rät Rezensentin Petra Hartlieb ab, es sei denn, man erwarte nicht mehr, als "ganz passablen Geschichtsunterricht mit einer dünnen Story". Anstoß nimmt unsere Rezensentin an der Farblosigkeit von Hoopers Figuren, vor allem aber an der Oberflächlichkeit ihrer Protagonistin Hannah, die unzufrieden mit ihrem Äußeren, aber verliebt und naiv an den vielen Leichen vorüberspaziert, die der Pest zum Opfer gefallen sind, die 1665 in London grassierte. Zwar bleiben die kleinen Dinge im Leben auch in schweren Zeiten immer wichtig, räumt Hartlieb ein, doch gibt ihrer Ansicht nach "die Eitelkeit eines Teenagers ... nicht genug Stoff für einen ganzen Roman, auch wenn man die Pest als gruseligen Rahmen wählt". Nur die genaue historische Recherche hält sie der Autorin zu gute.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Mitreißend und voller historischer Details." (The Observer)