Berlin in den 30er Jahren: Der in der Liebe noch unerfahrene Kunstmaler Theo Schratt erhält den Auftrag, die junge, schöne Witwe Saskia Skorell zu portraitieren. Schon während der ersten Sitzung gerät er in ihren Bann und verliebt sich in sie. Und erkennt gleichzeitig, daß Saskia Skorell in der Welt ihrer Illusionen lebt, ein Traumbild ihrer selbst.Wie besessen arbeitet der elektrisierte Maler fortan an dem Portrait, argwöhnisch und eifersüchtig beobachtet von seiner Vermieterin, der Witwe Veitzuch, deren Konterfei sich auf mysteriöse Weise ebenso in das Bild schleicht. Doch Theo ist unfähig, Saskia aus der Erinnerung auf die Leinwand zu bannen, solange er nicht ein zweites Mal von ihr empfangen wird.In geradezu fontaneschem Stil führt Martin Kessel den Leser in diese brillant erzählte Liebesgeschichte ein und hält ihn im intimen Kosmos der Figuren gefangen.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
"Berlinromane" sind es keine, befindet Rezensent Werner Jung über Martin Kessels zwei neu herausgegebene Romane "Die Schwester des Don Quijote" (1938) und "Lydia Faude" (1965), sondern eher Belege dafür, dass Kunst Realität zu sein hat - in aller Freiheit. In "Die Schwester des Don Quijote" verliebt sich ein junger Maler in die Frau, die er porträtieren soll - ein schon fast "klassisches Thema" wie Jung meint. Er gibt der Lesart Recht gibt, es handle sich hier um ein "spätromantisches Produkt". Befremdlich für den Rezensenten ist dabei vor allem, dass man dem Roman nicht anmerkt, dass er während der NS-Diktatur entstanden ist. "Beinahe zeitlos" erscheint dem enttäuschten Rezensenten die Geschichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»So pointiert wie in dieser mit dem Rücken zur Zeit geschriebenen Geschichte, hat Martin Kessel nie wieder erzählt.« Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung »Vielleicht ist noch nie so konsequent über das Gespenst der Liebe durch ihre reine Selbstbespiegelung in Bild und Abbild geschrieben worden. Zum Weinen schön!« Nürnberger Nachrichten »Im Mit- und Gegeneinander der Beziehungen und Verbindungen wird mit pointiertem Witz, subtilem Spott und hoher sprachlicher Kunstfertigkeit eine Innenwelt ausgeleuchtet...« Rheinischer Merkur