Der Weltsicherheitsrat ist das einzige Organ der Weltgemeinschaft, das verbindliche Maßnahmen zur Erhaltung des Friedens beschließen kann. Schon seit Gründung der Vereinten Nationen gibt es daher eine Debatte darüber, wie der Sicherheitsrat zusammengesetzt sein sollte. Obwohl sich die Staatenwelt seit 1945 dramatisch geändert hat, ist die Zusammensetzung des Rates jedoch weitgehend stabil geblieben. Warum ist es also so schwierig den Weltsicherheitsrat grundlegend zu reformieren? Der Autor Thomas Dörfler legt dabei das Konzept der Pfadabhängigkeit zu Grunde und entkräftet damit einen funktionalen Anpassungsmechanismus wie er von der Kooperationstheorie nahegelegt wird. Weiterhin zeigt er, wie sich die Machtverteilung in der Welt geändert hat und wie der Sicherheitsrat aussehen würde, wenn er heute neu gegründet würde. Abschließend analysiert er die Lage der Präferenzen der Akteure hinsichtlich der wichtigsten Reformvorhaben der letzten Jahre und untersucht, ob es eine hypothetische Mehrheit für einen der Reformvorschläge gibt. Die Arbeit zielt dabei auf eine Erweiterung der wissenschaftlichen Debatte über die Wandlungsfähigkeit von Internationalen Organisationen ab.