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Richard Wilhelm (1873-1930) war ein deutscher Sinologe. Daneben war er Theologe und Missionar. Im Jahr 1899 brach Wilhelm im Dienste der Ostasienmission als Missionar in das Kaiserreich China auf. Durch seine pädagogische Tätigkeit lernte er traditionell gebildete chinesische Gelehrte kennen, die sein Verständnis der chinesischen Kultur und Geschichte vertieften, vor allem aber sein Studium der Schriften des klassischen chinesischen Altertums unterstützten. Neben den bekannten Übersetzungen der Texte des klassischen chinesischen Altertums, die immer wieder neu aufgelegt werden, steht aber noch…mehr

Produktbeschreibung
Richard Wilhelm (1873-1930) war ein deutscher Sinologe. Daneben war er Theologe und Missionar. Im Jahr 1899 brach Wilhelm im Dienste der Ostasienmission als Missionar in das Kaiserreich China auf. Durch seine pädagogische Tätigkeit lernte er traditionell gebildete chinesische Gelehrte kennen, die sein Verständnis der chinesischen Kultur und Geschichte vertieften, vor allem aber sein Studium der Schriften des klassischen chinesischen Altertums unterstützten. Neben den bekannten Übersetzungen der Texte des klassischen chinesischen Altertums, die immer wieder neu aufgelegt werden, steht aber noch eine Vielzahl von Arbeiten, in denen er sich aufmerksam und kritisch mit der chinesischen Gegenwart befasst. So veröffentlichte er Tagebuchaufzeichnungen über die zeitgenössischen Ereignisse und sein Leben und Arbeiten in Qingdao, aber auch ein Werk über chinesische Wirtschaftspsychologie, das eine durchaus praktische Zielsetzung hatte. Aus dem Buch: "In China rechnet man nach Jahrhunderten. Das war in der Vergangenheit stets die Losung der alten Kolonisten im Fernen Osten. Aber diese Losung ist längst zur Unwahrheit geworden. Heute entwickelt sich das Leben in China in fieberhafter Eile. Jeder Tag bringt neue Ereignisse und Entwicklungen, und hinter den lauten Tagesereignissen und Kämpfen vollzieht sich etwas ganz Großes: das Auftauchen einer neuen Welt. Ganz langsam und allmählich fing es an, aber mit immer wachsender Beschleunigung rollt das Rad des Geschehens weiter, dieses Rad der Wiedergeburt, das Altes, Überlebtes mit sich hinunter nimmt in die Unterwelt des Vergessens und Neues, nie Dagewesenes aus dem Nichts emporhebt. Aber das Neue ist nicht etwas, das ganz unvermittelt entstünde."