Gedanken zum pragmatischen Weltglauben
Immer stellen Menschen im Angesicht von sinnlosen (Religions)Kriegen und Auseinandersetzungen von Volksgruppen und Ländern die Frage nach dem Gemeinsamen der Religionen und philosophischen Lebensrichtungen. Dabei schwingt stets der Gedanke mit, dass doch
alle Menschen die gleichen Sehnsüchte und Träume nach Frieden, Wohlbefinden und Heil der Seele suchen.…mehrGedanken zum pragmatischen Weltglauben
Immer stellen Menschen im Angesicht von sinnlosen (Religions)Kriegen und Auseinandersetzungen von Volksgruppen und Ländern die Frage nach dem Gemeinsamen der Religionen und philosophischen Lebensrichtungen. Dabei schwingt stets der Gedanke mit, dass doch alle Menschen die gleichen Sehnsüchte und Träume nach Frieden, Wohlbefinden und Heil der Seele suchen.
In der erdachten Geschichte um die Suche nach der „Weltseele“ lässt der Autor Frédéric Lenoir - ein renommierter Philosoph und Religionskritiker in Frankreich – eine Reihe von Weisen zusammenfinden. So treffen sich in der Abgeschiedenheit eines tibetischen Dorfes in einem buddhistischen Kloster ein Rabbi aus Israel, ein christlicher Mönch aus den USA, eine indische Mystikerin, ein Taoismus-Meister aus China, ein afrikanischer Sufi, eine niederländischen Philosophin und eine mongolische Schamanin. Zunächst unwissend, wie sich dieses so zufällig aufgrund unterschiedlichster Fügungen ergebene Treffen entwickeln wird und wozu sich diese Zusammenkunft ergab, erkennen sie bald im Austausch, dass sie die wichtigsten Lehren der Weisheit weiter geben sollen, bevor es zu einer alles vernichtende Katastrophe für die Erde kommt. Gebete, Meditation und Reflektion lassen sie erkennen, dass es die zwei ebenfalls im Kloster befindlichen Kinder sind, welche die Lehren erfahren sollen.
Knackig werden in den folgenden Kapiteln sieben Lebensweisheiten beispielsweise zum Lebenssinn, Körper und Geist, der Freiheit, der Liebe oder auch der Schicksalsergebenheit dargestellt. Die additiven, sich oftmals ergänzenden Gesprächsbeiträge der einzelnen Weisen, deren Aussagen jedoch nicht immer eindeutig einer bestimmten Philosophie oder Religion zuzuordnen sind, sind angenehm zu lesen. Die angesprochenen Themen sind die Lebensthemen, um welche das menschliche Dasein immer wieder kreist und letztlich kommt es zu der gemeinsamen Erkenntnis, dass die Liebe zu sich und dem Gegenüber es ist, welche das Menschsein ausmacht. Deutlich werden die eine Harmonie im Miteinander störenden Aspekte im Zusammenleben der Menschen benannt.
Dennoch wirken die Lehren bei aller sicher gegebenen Tiefgründigkeit und Essenz doch etwas oberflächlich und manchmal zu platt, vielleicht weil es tatsächlich an sich einfach wäre, Leben friedlich und herzlich zu gestalten. Angeregt wird auf jeden Fall, künftiges Handeln zu überdenken und auch die eigene Haltung und Lebensweise zu überdenken. Die implizierte Gleich-Gültigkeit der Religionen und Weltanschauungen allerdings wird reflektierte und bewusste Religionszugehörige stören.
(c) 7/2014, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.