Nachdem die klassische Moderne sich mit dem Phänomen der Abstraktion der gegenständlichen Welt beschäftigte, interessierte Michaela Lehr als Künstlerin der umgekehrte Weg, nämlich abstrakte Begriffe zu vergegenständlichen und ihnen ein Leben zu geben. Sie stieß auf die Allegorie, die sie in einer künstlerischen Serie verstanden und verarbeitet hat. Die Künstlerin wählte 16 abstrakte, nichtgegenständliche Begriffe wie Seele, Liebe, Gedanken, Kunst usw. und suchte nach möglichen Formen für diese Begriffe. Um die immateriellen Begriffe Gestalt werden zu lassen, formte Michaela Lehr sie auch in Ton und fertigte Keramiken davon an. Diese Phantasiekörper entwickelten ein Eigenleben und begannen miteinander zu kommunizieren. Sie hatten einen eigenen Charakter und spielten ihre Rollen. Daraufhin entstand eine Serie von 54 Ölbildern, praktisch als Porträt dieser anderen, ungreifbaren, aber existenten Welt, die als eine Hommage und Ironie zu verstehen ist, mit Zitaten aus der Kunstgeschichte. Zugleich sind die Arbeiten Spiele mit der Idee von Sprachbildern.