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Trotz schwerer Zerstörungen des Breisacher Stephansmünster in den Jahren 1793 und 1945 befindet sich das in das 15. Jh. zu datierende Chorgestühl in einem bemerkenswert guten Erhaltungszustand, und es bietet im Bereich der Seitenwangen eine Fülle von ikonographisch überaus interessanten und recht eng miteinander verwobenen Motiven. Dies ist in der kunstgeschichtlichen Literatur bislang kaum in angemessener Weise wahrgenommen worden.Jener Umstand lässt sich an je einer Volute der nördlichen und der südlichen Stuhlreihe sowie des Dreisitzes verdeutlichen, d.h. an der Proskynese einer…mehr

Produktbeschreibung
Trotz schwerer Zerstörungen des Breisacher Stephansmünster in den Jahren 1793 und 1945 befindet sich das in das 15. Jh. zu datierende Chorgestühl in einem bemerkenswert guten Erhaltungszustand, und es bietet im Bereich der Seitenwangen eine Fülle von ikonographisch überaus interessanten und recht eng miteinander verwobenen Motiven. Dies ist in der kunstgeschichtlichen Literatur bislang kaum in angemessener Weise wahrgenommen worden.Jener Umstand lässt sich an je einer Volute der nördlichen und der südlichen Stuhlreihe sowie des Dreisitzes verdeutlichen, d.h. an der Proskynese einer kriegerischen Gestalt vor einem Herrschenden ("Deutung [...] nicht möglich"), an einem göttlichen Schöpfungsakt ("Werk des ersten Schöpfungstages") und am Kampf eines bärtigen Mannes mit einem Löwen ("Simson"). Bei genauerem Hinschauen legen sich die folgenden Deutungen nahe: "Abner von David", "vierter Schöpfungstag" und "David"!
Autorenporträt
Prof. Dr. Michael Bachmann ¿ Studium der Mathematik und der evangelischen Theologie, Promotion und Habilitation im Fach Neues Testament, Hochschullehrer (ab 1980: Pädagogische Hochschule Freiburg, ab 1995: Universität Siegen). Zahlreiche Veröffentlichungen zu neutestamentlichen Themen und Schriften (zumal: Paulus-Briefe [Neue Paulusperspektive!], Matthäusevangelium, lukanisches Werk, Hebräerbrief und Johannesoffenbarung), auch Beiträge zur Rezeptionsgeschichte biblischer Texte und Aussagen, nicht zuletzt zu ikonographischen Fragen (u.a.: Das Freiburger Münster und seine Juden, Regensburg 2017).