Reiseführer für Altphilologen
Ruinenclub heißen Reisegruppen, die sich antike Steine anschauen. Für solche Leute ist dieses Buch wie geschaffen.
Von ein Tempel als Wiege der Menschheit bis hin zu Troja, dass wohl nur ein antiker Mythos war. Das Orakel von Delphi durfte nicht in Feindeshand
fallen und Rom gründete sich beim Kapitol.
Die Fundamente des Turm von Babel wurde erst in diesem…mehrReiseführer für Altphilologen
Ruinenclub heißen Reisegruppen, die sich antike Steine anschauen. Für solche Leute ist dieses Buch wie geschaffen.
Von ein Tempel als Wiege der Menschheit bis hin zu Troja, dass wohl nur ein antiker Mythos war. Das Orakel von Delphi durfte nicht in Feindeshand fallen und Rom gründete sich beim Kapitol.
Die Fundamente des Turm von Babel wurde erst in diesem Jahrhundert in einem Tümpel bei Babylon entdeckt, die griechische Stadt Helike versank schon in der Antike nach Erdbeben und Tsunami im Meer. Klar, dass man die wissenschaftliche Erklärung damals nicht kannte.
Pompeius baute sich ein Denkmal gut sichtbar in den Pyrenäen, genau auf der heutigen Grenzen von Frankreich und Spanien. Caesar und den römischen Senat ärgerte dies. Caesar baute ein Denkmal bei Nizza und beide marschierte durch den Triumphbogen in Rom, dessen genauen Ort heute nur vermutet werden kann.
Orte der Liebe sind Abydos und Sestros zwischen denen die Dardanellen liegen, weil Hero und Leander immer die Meerenge durchschwimmen mussten. Babylon bestand zur Zeit der antiken sieben Weltwunder nur noch aus Ruinen. Wenn es die Hängenden Garten aber doch gab, dann waren sie für eine Königsgemahlin, die im Zweistromland ihre bergige Heimat vermisste.
Kleopatra schaffte mit ihrem Geliebten Marc Aurel ein Grabmal, das nur durch ein höheres Fenster zu betreten war. Jung verstorbene, wie Lady Di, erschaffen oft einen Mythos. So auch Antinoos, der im Nil ertrank. Als Geliebter des Kaisers Hadrian wurde für ihn extra eine neue Stadt gegründet.
Im nächsten Kapitel werden Ausnahmeräume behandelt. Hinrichtungsplätze gehören ebenso dazu wie Handelsschiffe, die vor allem im Sommer fuhren und keineswegs erholsam für die Passagiere waren. Die Stadt Abdera war das antike Schilda und Kyme war das antike Ostfriesland.
Wir lernen die Akademie Platons im Norden Athens kennen. Hier gab es auch das erste Gymnasion, in dem sportliche Wettkämpfe stattfanden. Die Teilnehmer waren nackt, denn nackt heißt griechisch „gymnos“. Die Römer hielten von philosophischen Akademien nicht viel.
Mazaka ist ein Ort in Anatolien, seit Jahrhunderten an einer wichtigen Handelskreuzung gelegen. Von römischen Geografen Strabo wurde das verkannt. Er kritisierte alles an der Stadt.
Die Stadt Alba Longa kämpfte mit Rom um die Vorherschaft in Latium. Um die Orte nicht zu schwächen, kämpften stellvertretend zwei Drillingspaare, der letzte Römer gewinnt mit einer List und tötet seine Schwester, da ihr Bräutigam zu den Gegnern gehörte. Sein Vater läuft als Sühne unter dem Schwesterbalken.
Am Südufer des Schwarzen Meers in Ionopolis gab es ein Orakel wie in Delphi. Der Römer Lukian witterte Betrug und schrieb den Roman „Alexander oder der falsche Prophet“.
Bibliotheken waren Orte des Wissens. Die in Alexandria hatte weniger Paoyrosrollen als man früher dachte. Auch ob ein Feuer zur Zeit Caesars die Bücher zerstörte oder nicht eher Christen später das Wissen vernichteten ist heute fraglich. Die älteste Bibliothek stand in Ninive im Nordirak, was wir dank erhaltener Tontafeln wissen
Das Buch endet mit den Enden der Welt. Für Alexander war die Welt im heutigen Tadschikistan zu Ende. Sein Heer wollte nicht nach Indien, was so als mythischer Ort erhalten blieb. Der Geograf Pythea, der uns nur durch Zitate von Strabo bekannt ist, kam bis zum mythischen Ort Thule, der sehr an Island erinnert. Das westliche Ende der antiken Welt befand sich am heutigen Leuchtturm Faros in Portugal.
Ein mehr als interessanter Gang durch die antike Welt mit viel Neuem und kein Professorenstil. Nicht alle Orte sind real, aber das erhöht nur den Reiz. 5 Sterne. (gekürzt)