Nahezu jeder wird es für einleuchtend halten, nicht übernatürliche Instanzen zu bemühen, sondern mit wissenschaftlichen Mitteln zu ergründen, was uns widerfahren ist. Zu diesen wissenschaftlichen Mitteln gehört zweifellos ein immer umfänglicher werdendes und perfekter erscheinendes technisches Instrumentarium, mit dessen Hilfe wir einerseits der Natur bis in ihr Grundmuster auf die Schliche kommen und uns andererseits vor ihr schützen wollen. Dem entspricht eine wissenschaftliche Sprache, die auf den Zweck von Analyse, Bearbeitung und Herstellung von Natur reduziert ist - also letztlich die Beherrschbarkeit von Natur suggeriert. Dieses System selbstgeschaffener Zeichensymbolik verschafft das Gefühl einer ungeahnten Sicherheit. Der Preis, der für diese trügerische Sicherheit zu zahlen ist, besteht im Verlust dessen, was jenseits der Grenze dieses selbstgeschaffenen Kontroll- und Manipulationssystems liegt: Das Jenseitige bleibt eine Schein-Welt, die höchstenfalls als das Mystischewahrgenommen wird. Dieses Versprechen auf grenzenlose allumfassende Sicherheit ist nicht einlösbar, der Einbruch des verdrängten Jenseitigen unausweichlich. Der Autor zeigt, dass Paulus dieses Problem dadurch löst, dass er auf den unbegründbaren und aus keinen Zeichen abzuleitenden Anfang unseres Sprechens zurückgeht und darin einen Einsatz wagt, der unseren medien-theoretischen Gewohnheiten widerspricht. Aber genau in diesem Wider-spruch entdeckt Paulus eine Welt der Freiheit, in der wir uns auf eine Zukunft entwerfen, in der die Dinge und die Welt einmal vollkommen anders sein sollen. Das aber ist nur möglich im Vertrauen darauf, dass wir diese Freiheit auch wirklich gewinnen können. Für Paulus hat dieses Vertrauen einen Namen: Jesus Christus.
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