Ein Gang mit Imre Kertész durch Jena. Ein befreiendes Erlebnis in Jerusalem. Eine Rückkehr aus dem Jenseits eines dreiwöchigen Komas. Drei elementare autobiographische Erfahrungen verdichtet Friedrich Christian Delius zu einem großen Text über das Widerspiel von Schweigen und Sprechen, wobei er das Schweigen als Ausgangspunkt und Angelpunkt allen Sprechens und Meinens würdigt. Delius erzählt von der Vielfalt und den Vorzügen des Schweigens ebenso anschaulich wie von Gesprächen, Missverständnissen und Überraschungen zwischen Schillers Gartenhaus und dem «Schwarzen Bären» in Jena, dem Tempelberg und den Krawatten in Jerusalem und den wilden Halluzinationen durch das eigene Seelengestrüpp während eines langen Delirs auf der Intensivstation.
Ein Alterswerk, ein Buch der Erinnerung, so tiefgründig wie heiter, und zugleich ein konzentriertes Selbstporträt. Selten hat F._C. Delius so viel preisgegeben, und selten werden so viele Fragen an das Leben, die ein jeder hat, so spielerisch elegant beantwortet - in Worten, die nicht gesprochen wurden, nun aber geschrieben stehen.
Ein Alterswerk, ein Buch der Erinnerung, so tiefgründig wie heiter, und zugleich ein konzentriertes Selbstporträt. Selten hat F._C. Delius so viel preisgegeben, und selten werden so viele Fragen an das Leben, die ein jeder hat, so spielerisch elegant beantwortet - in Worten, die nicht gesprochen wurden, nun aber geschrieben stehen.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Oliver Pfohlmann lernt mit den hier versammelten autobiografischen Erzählungen von Friedrich Christian Delius verschiedene Seiten des Schweigens kennen. Da ist das peinigende Schweigen nach der Behandlung einer Viruserkrankung, die den Autor zum Wiedererlernen des Sprechens zwingt, und da ist das Selbstbild des Schweigers und Zuhörers, das der Autor in der Rückschau auf seine Anfänge als Schriftsteller von sich zeichnet, das Pfohlmann allerdings in Hinblick auf andere Quellen anzweifelt. Schließlich berichtet Delius vom ehrfürchtigen Schweigen, das ihn als zufälliger Begleiter seines Idols Imre Kertesz befällt. Für Pfohlmann ist das Buch ein eindringliches, ein "berührendes Alterswerk".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Selbst in nur drei Geschichten weiß sich der Schriftsteller dreimal neu zu erfinden - frei nach der Devise: Literatur gebiert Dasein, in einem durchaus erweckenden, wenn nicht gar biblischen Sinne! Björn Hayer Cicero 20211124
Rezensent Wolfgang Schneider unterhält sich gut mit den drei essayistischen Erzählungen von Friedrich Christian Delius. Auch wenn der Autor mit dem Text über die Opferung Isaaks ein altbekanntes Skandalon aufnimmt, verleiht er ihm doch mit autobiografischen Ausflügen in das hessische Dorfkirchenmilieu eine eigene Note, findet Schneider. Wie Delius einen Spaziergang mit Imre Kertesz zur Meditation über das Böse weitet, findet er gleichfalls anregend. Als dem Vergnügen der Lektüre förderlich erscheint dem Rezensenten schließlich auch die rhythmisierte Musikalität der Sprache in diesem Band.
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